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Brustkrebszentrum – Therapie

Nachdem wir nun alle wichtigen Informationen ihres Tumors gesammelt haben und Ihre Anamnese erstellt haben, besprechen wir ihren Fall in einer sogenannten Tumorkonferenz. Dies ist ein Gremium aller Fachrichtungen auf Facharztebene, die an Ihrer bisherigen Diagnostik bzw. weiteren Behandlung beteiligt waren/sind. Operateur, Pathologe, Radiologe, Strahlentherapeut sowie internistischer und gynäkologischer Onkologe sind fester Bestandteil dieses interdisziplinären Teams. In dieser Konferenz wird der Beschluss zu Ihrer weiteren Therapie geschlossen und die Empfehlung dazu ausgesprochen. Dabei richten wir uns nach den aktuellen Empfehlungen S3 Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft, sowie den Empfehlungen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V (AGO)

Operation

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Die OP ist und bleibt in der Therapie des frühen Mammakarzinoms unentbehrlich. Die Brust soll so schonend wie möglich operiert werden. In den meisten Fällen streben wir die brusterhaltende Operation an, dies hängt jedoch von der Beschaffenheit des Tumors ab. Ziel ist es alle Tumorzellen aus der Brust zu entfernen. Dazu wird auch etwas von dem gesunden umgebenden Gewebe mit entnommen, um sicher zu gehen, alle bösartigen Zellen entfernt zu haben.

Bei wenigen Patientinnen muss jedoch die gesamte Brust entfernt werden, dann spricht man von einer Mastektomie.
Teil der Operation ist ebenfalls die Untersuchung/bzw. Entfernung der Lymphknoten. Wenn Brustkrebszellen metastasieren, geschieht dies zunächst meist über die Lymphbahn. Die Lymphbahnen der Brust münden in den Lymphknoten der Achselhöhle. Waren diese Lymphknoten in der Voruntersuchung unauffällig, werden nur die sogenannten Wächterlymphknoten (Sentinel) entfernt. Sollte im Vorfeld schon ein auffälliger Lymphknoten zu sehen oder zu tasten gewesen sein oder hat sich während der OP des Sentinels herausgestellt, dass mehr als 2 davon befallen sind, müssen weitere Lymphknoten entfernt werden. Dann spricht man von einer Axilladissektion.

Welche Operationsmethode bei Ihnen durchgeführt werden muss, bekommen Sie in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch erklärt

Antihormonelle Therapie

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Viele Brustkrebserkrankungen stehen im Zusammenhang mit weiblichen Hormonen. Eine Antihormontherapie (endokrine Therapie) stoppt oder verlangsamt das Tumorwachstum. Diese Therapie kommt jedoch nur bei hormonrezeptorpositiven Tumoren zum Einsatz.

Strahlentherapie

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Die Strahlentherapie wird nach der Operation eingesetzt, um eventuell nicht entfernte Tumorzellen zu zerstören und einen Rückfall zu verhindern. Nach der brusterhaltenden Therapie ist die Bestrahlung Standard, bei Mastektomie muss häufig nicht bestrahlt werden. Die Lymphknoten werden je nachdem ob sie befallen waren oder nicht, ebenfalls bestrahlt.

Chemotherapie

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Patienten, die ein erhöhtes Rückfallrisiko haben, wird eine vorbeugende Chemotherapie empfohlen.
Bei einer Chemotherapie werden Wirkstoffe verabreicht, die die Vermehrung der Tumorzellen hemmen und deshalb als Zytostatika („Zellstopper“) bezeichnet werden. In erster Linie handelt es sich um Substanzen, die eine normale Zellteilung verhindern. Ihre Wirksamkeit an den Zellen ist umso höher, je schneller sich diese vermehren. Da Krebszellen in der Regel eine hohe Vermehrungsrate haben, sich also schnell teilen, sind sie gegenüber der Chemotherapie empfindlicher als gesunde, sich langsam oder gar nicht teilende Körperzellen. Gesunde Körpergewebe mit hoher Teilungsrate, wie die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes oder die Haarwurzelzellen, werden allerdings oft vorübergehend in Mitleidenschaft gezogen – es kommt zu den typischen Chemotherapie-Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall.

Zytostatika werden meist als Infusion über eine Vene verabreicht. Sie verteilen sich über das Blut im ganzen Körper und können so etwaige gestreute Krebszellen in allen Organen „aufspüren“ und zerstören. Eine Chemotherapie wird in der Regel in mehreren Zyklen durchgeführt. Innerhalb eines Zyklus werden die Medikamente an einem oder mehreren Tagen hintereinander verabreicht. Anschließend erfolgt eine Behandlungspause, die unterschiedlich lange (Tage oder Wochen) andauern kann. Bei einer dosisintensivierten oder dosisdichten Therapie wird diese Behandlungspause verkürzt, z. B. von drei Wochen auf nur zwei Wochen. In der Pause sollen sich die gesunden Zellen von den Auswirkungen der Therapie erholen, wozu sie im Allgemeinen besser in der Lage sind als Krebszellen.

Eine Chemotherapie kann sowohl vor der Operation (neoadjuvant), als auch nach der Operation (adjuvant) verabreicht werden. Angestrebt wird mittlerweile die neoadjuvante Chemotherapie.

Werden Zytostatika als Infusion verabreicht, ist ein Zugang über eine Vene nötig. Da die wiederholten Einstiche in die Armvenen oft als sehr unangenehm empfunden werden und die Zytostatika außerdem zu Reizungen der engen Armvenen führen können, ist das Anlegen eines sogenannten Port-Systems möglich. Hierbei wird unterhalb des Schlüsselbeins ein mit einer unter der Haut platzierten kleinen "Kammer“ Zugang zum Gefäßsystem geschaffen. Ein Schlauchsystem führt über die Venen direkt in die großen Blutgefäße vor dem Herzen, wo die Medikamente aufgrund der größeren Blutmengen weniger Schaden anrichten können.
  • Patientinnen mit einem Hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen Brustkrebs und hohem Rückfallrisiko (z. B. Lymphknotenbefall mehr als drei Lymphknoten, hoher Entartungsgrad etc.) erhalten erst eine Chemo- und danach eine antihormonelle Therapie. Es wird hier eine sogenannte dosisdichte, also eine intensivierte, Therapie empfohlen.
  • Patientinnen mit einem HER2-positiven Brustkrebs erhalten eine Chemotherapie in Kombination mit einer gegen HER2 gerichteten Antikörpertherapie.
  • Patientinnen mit einem Triple-negativen Brustkrebs (Hormonrezeptor- und HER2-negativ) erhalten ebenfalls eine Chemotherapie. Es wird hier ebenfalls eine dosisdichte Chemotherapie empfohlen.

Zielgerichtete Therapie ("Targeted therapy")

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Während die Chemotherapie auch gesunde Zellen schädigt, können durch die neuen spezifischen Wirkstoffe zielgenau Krebszellen angegriffen werden. Während die Chemotherapie eher unspezifisch wirkt und auch gesunde Zellen schädigt, können durch die neuen spezifischen Wirkstoffe („Biologicals“) zielgenauer die Krebszellen angegriffen werden – eine wirksame, aber für den Gesamtorganismus meist weniger belastende Methode.