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Prostatakrebs – Behandlungsverlauf

Symptome

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Im Frühstadium gibt Prostatakrebs keine eindeutigen Hinweise und es können gegebenenfalls geringe, unbestimmte Symptome auftreten. Später kann es vor allem zu Beschwerden beim Wasserlassen und im fortgeschrittenen Stadium zu Knochenschmerzen kommen.

Prostatakrebs löst in der Regel keine frühen Warnzeichen aus, weil er meist in der peripheren (äußeren) Zone der Prostata entsteht und somit weder schmerzhaft ist, noch die Harnröhre verengt. Er wächst in der Regel langsam, kann sich aber lokal in die Umgebung ausbreiten und Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden. Erst dann ist mit Beschwerden zu rechnen, zunächst beim Wasserlassen und seitens der Nachbarorgane (z. B. Mastdarm, s.u.), später auch in entfernten Bereichen. Keines der Symptome ist jedoch beweisend für den Tumor, denn sie können alle auch von anderen Krankheiten verursacht werden, was untersucht und abgeklärt werden muss.

Lokal begrenztes Prostatakarzinom
Beschwerden beim Wasserlassen (s. Miktionsstörungen) sind ein hinweisendes Zeichen, auch schon, solange der Tumor noch auf die Prostata begrenzt ist. Sie sind Folge einer Einengung der Harnröhre, entweder schon früh, wenn der Tumor nahe der Harnröhre entstanden ist (selten), oder bei Größenzunahme eines weiter außen gelegenen Karzinoms. Diese Zeichen wie abgeschwächter Harnstrahl, häufiges, besonders nächtliches Wasserlassen und Harnträufeln werden aber weitaus öfters von einem (häufig gleichzeitig vorhandenen!) benignen Prostatasyndrom (BPS) verursacht („gutartige Prostatavergrößerung“).

Sofern in diesem Stadium überhaupt Beschwerden oder Schmerzen auftreten, sind sie meist gering und lassen sich schlecht zuordnen (z. B. Mastdarm, Damm, Geschlechtsorgane, Schambein, Unterbauch). Solche Beschwerden können ebenfalls von einem BPS herrühren oder von Erkrankungen, insbesondere chronischen Entzündungen zum Beispiel des Mastdarms, der Harnblase oder der Prostata (s. Prostatitis). Durch Gewebeschädigung kann ein Prostatakarzinom jedoch eine Prostatitis auch erst ermöglichen oder unterhalten.

Lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom
Breitet sich der Tumor auf Harnröhre, Harnblase oder Harnleiter aus, kann es neben Miktionsstörungen zu weiteren Harnwegssymptomen kommen, wie sie auch bei Harnwegserkrankungen und als Komplikationen beim BPS möglich sind, zum Beispiel Schmerzen beim Wasserlassen und von Harnblase und Nieren, unsichtbare oder sichtbare Blutbeimengung zum Urin, akute Harnverhaltung, Harnstauungsniere (meist schmerzloser Urin-Rückstau) bis hin zum Nierenversagen. Eine Ausbreitung durch die Prostatakapsel hindurch in das umliegende Gewebe verursacht Schmerzen in diesem Bereich (vor allem am Schambein und Damm), die von anderen Prostataerkrankungen und Erkrankungen ihrer Nachbarorgane zum Teil schwer abzugrenzen sind. Stuhlunregelmäßigkeiten und Beschwerden beim Stuhlgang kommen ebenfalls bei zahlreichen Erkrankungen vor (auch bei Prostatitis). So kann eine Verstopfung auf eine Darmeinengung durch ein großes Prostatakarzinom hindeuten und Blut im Stuhl auf dessen Einwachsen in den Darm (der Stuhltest gehört übrigens zur Darmkrebsvorsorge). Blutbeimengungen zur Samenflüssigkeit (s. Hämospermie) können die Folge eines Tumorbefalls der Samenblasen sein, aber viel häufiger auch von Entzündungen der Prostata oder der Samenblasen ausgehen. Bei Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion, „Impotenz“) sollten Männer, besonders im Alter über 45 Jahren immer auf ein Prostatakarzinom untersucht werden, vor allem wenn sich die Funktion in kurzer Zeit verschlechtert hat. Denn dies könnte ein Hinweis auf einen Befall der für die Erektion (Gliedversteifung) wichtigen Nerven sein, die der Prostata direkt anliegen.

Metastasiertes Prostatakarzinom
Bildet der Prostatakrebs Tochtergeschwülste (Metastasen), ist zusätzlich zu den oben genannten mit weiteren Krankheitszeichen zu rechnen: Allgemeine Symptome eines fortgeschrittenen bösartigen Tumors, aber auch vieler anderer Erkrankungen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsknick, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Blutarmut. Lymphknotenmetastasen können den Lymphabfluss aus den Beinen (geschwollene Beine) und den Geschlechtsorganen behindern und somit dort Lymphödeme (Ansammlungen von Gewebeflüssigkeit) verursachen. Sie können auch eine Harnleitereinengung mit Harnstauungsniere bis zum Nierenversagen sowie andere Symptome verursachen. Fernmetastasen finden sich beim Prostatakarzinom am häufigsten im Skelett, insbesondere in Lendenwirbelkörpern sowie Oberschenkel- und Beckenknochen. Hinweise hierauf sind Kreuzschmerzen, ins Gesäß oder in die Beine ausstrahlende Rückenschmerzen, Schmerzen im Bereich von Becken, Hüfte und Oberschenkel sowie Knochenbrüche ohne entsprechende vorherige Gewalteinwirkung (sogenannte pathologische Fraktur). Deshalb ist vor allem bei älteren Männern, die Rücken-, Gelenk- oder Knochenbeschwerden haben, immer auch abzuklären, ob Prostatakrebs (Prostatakarzinom) vorliegt.

Untersuchungen

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Damit Sie sich nach Beratung mit Ihren Ärzten für eine bestimmte Behandlung entscheiden können, muss geklärt werden:
  • Wie groß ist der Tumor?
  • Ist er schon in das umliegende Gewebe gewachsen?
  • Wie aggressiv ist der Tumor?
Dazu dienen die Tastuntersuchung, die PSA-Bestimmung, die Ultraschalluntersuchung, die Gewebeprobeentnahme und unter Umständen weitere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie, Computertomografie und Skelettszintigrafie.

Entscheidungsfindung

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Für das lokal begrenzte Prostatakarzinom werden fünf Therapiemöglichkeiten empfohlen. Welche für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie mit Ihren Ärzten abwägen. Erst nach eingehender Beratung und wenn Sie alle Befunde verstanden haben, sollten Sie eine Entscheidung fällen. Dazu haben Sie in der Regel mehrere Monate Zeit, wenn Ihr Tumor nicht besonders aggressiv ist.

Behandlungsmöglichkeiten

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Operation und Bestrahlung haben zum Ziel, den Tumor zu heilen – also die Tumorzellen möglichst vollständig zu entfernen oder zu zerstören. Beide Verfahren sind vergleichbar in ihren Heilungsraten (etwa sieben von zehn Männern werden geheilt), sind aber jeweils mit möglichen Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz belastet. Wenig aggressive Karzinome mit einer sehr guten Prognose werden unter Umständen nie Beschwerden verursachen. Sie müssen nicht sofort behandelt werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollen ein mögliches Fortschreiten rechtzeitig erkennen, damit eine heilende Behandlung rechtzeitig eingeleitet werden kann. Die Hormonentzugstherapie verzögert das Tumorwachstum, ohne den Tumor selbst zu heilen. Das langfristige Beobachten kommt für Männer mit geringer Lebenserwartung oder Begleiterkrankungen in Frage, für die eine Operation nicht ratsam erscheint. Der Tumor selbst wird nur beobachtet. Wenn er Beschwerden verursacht, werden diese behandelt.

Die Stadien der Erkrankung

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Die Einteilung der Erkrankungsstadien richtet sich nach:
  • der Ausdehnung des Tumors (Kurzbezeichnung: T);
  • ob Lymphknoten befallen sind (Kurzbezeichnung: N);
  • ob der Tumor sich in anderen Organen angesiedelt hat (Kurzbezeichnung: M).

Die T-Kategorie (cT) beschreibt den Primärtumor
T1 = Tumor nicht zu tasten und nicht sichtbar durch Bildgebung.
T1a = Zufällig in entferntem Gewebe gefunden, in weniger als 5 Prozent des Gewebes nachweisbar.
T1b = Zufällig in entferntem Gewebe gefunden, in mehr als 5 Prozent des Gewebes nachweisbar.
T1c = Durch Stanzbiopsie bei erhöhtem PSA nachgewiesen.
T2 = Tumor auf die Prostata begrenzt.
T2a = Tumor nimmt weniger als die Hälfte eines Prostatalappens ein.
T2b = Tumor nimmt mehr als die Hälfte eines Prostatalappens ein.
T2c = Tumor in beide Prostatalappen eingewachsen.
T3 = Tumor durch die Kapsel gewachsen.
T3a = Ein- oder beidseitig die Kapsel durchbrechend.
T3b = In die Samenblase eingewachsen.
T4 = Tumor wächst in die umliegenden Organe (Blasenhals, Blasenschließmuskel, Enddarm, Beckenwand).

Die N-Kategorie beschreibt, ob die Lymphknoten in der Nähe der Prostata befallen sind (lateinisch „nodus“ gleich Knoten):
N0 = Lymphknoten sind frei
N1 = Lymphknoten sind befallen
NX = Lymphknotenbefall wurde nicht untersucht oder ist nicht zu beurteilen

Die M-Kategorie beschreibt, ob Fernmetastasen vorhanden sind:
M0 = Keine Metastasen vorhanden
M1 = Metastasen vorhanden
MX = Metastasen sind nicht zu beurteilen

Alle Tumore der Stadien cT1-2 N0 M0 werden unter dem Begriff lokal begrenztes Prostatakarzinom zusammengefasst. Ihr Tumor ist wahrscheinlich auf die Prostata begrenzt und nicht infiltrierend gewachsen. Tumorabsiedlungen (Metastasen) in Lymphknoten, Knochen oder anderen Organen konnten nicht festgestellt werden.

Risikoabschätzung
Aus den erhobenen Werten kann Ihr Arzt Rückschlüsse auf die Beschaffenheit und die Aggressivität Ihres Tumors ziehen. Zur Risikoabschätzung können statistische Berechnungen in Form von Tabellen oder Nomogrammen herangezogen werden. Damit lassen sich Aussagen darüber treffen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Tumor fortschreiten oder streuen wird. Aber: Die Wahrscheinlichkeit ist nur eine statistische Größe und nicht gleichbedeutend mit Ihrer persönlichen Prognose.

In der ärztlichen Leitlinie wird ein Modell zur Risikoeinschätzung des Prostatakarzinoms zugrunde gelegt. Die Risikogruppen niedrig, mittel oder hoch beschreiben, wie aggressiv ein Tumor wahrscheinlich ist. Je nach Risikogruppe des Tumors werden bisweilen andere Behandlungsmöglichkeiten empfohlen. Anhand des Tumorstadiums, des PSA-Wertes und des Gleason-Scores werden die Gruppen definiert:

Risiko: niedrig  Tumorkategorie: cT1-2a und Gleason-Score: 6 und PSA: weniger als10 ng/ml
Risiko: mittel Tumorkategorie: cT 2b oder Gleason-Score: 7 oder PSA: 10-20 ng/ml
Risiko: hoch Tumorkategorie: cT 2c-4 oderGleason-Score: 8 bis 10 oder PSA: mehr als 20 ng/ml

Nachsorge

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Regelmäßige Kontrolle
Nach der Behandlung sollen regelmäßige Nachuntersuchungen sicherstellen, dass Spätfolgen und Nebenwirkungen der Therapie auch weiterhin behandelt werden. Auch ein mögliches Wiederauftreten des Tumors (ein so genanntes Rezidiv) soll frühzeitig erkannt werden.

Spätestens zwölf Wochen nach Abschluss der Behandlung sollte die Nachsorge beginnen. In den ersten beiden Jahren sollte alle drei Monate, im dritten und vierten Jahr halbjährlich und ab dem fünften Jahr jährlich untersucht werden. Dabei sollte der PSA-Wert bestimmt werden. Eine Tastuntersuchung ist nicht notwendig, wenn der PSA-Wert stabil bleibt.

1. Untersuchung: 12 Wochen nach Behandlungsende

Nachsorge: 1. und 2. Jahr Zeitabstände: alle 3 Monate Untersuchungen: PSA-Wert, klin. Untersuchung
Nachsorge: 3. und 4. Jahr Zeitabstände: alle 6 Monate Untersuchungen: PSA-Wert, klin. Untersuchung
Nachsorge: ab 5. Jahr Zeitabstände: jährlich Untersuchungen: PSA-Wert, klin. Untersuchung
 

Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation

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Als Rehabilitation bezeichnet man alle medizinischen, psychotherapeutischen, sozialen und beruflichen Maßnahmen, die eine Wiedereingliederung in Familie, Gesellschaft und Berufsleben zum Ziel haben. Diese Maßnahmen sollen es ermöglichen, besser mit krankheitsbedingten Problemen fertig zu werden und wieder bestmöglich am normalen Leben teilzuhaben. Alle gesetzlichen Bestimmungen zur Rehabilitation sind in Deutschland im Sozialgesetzbuch V (SGB V: Krankenversicherung) und Sozialgesetzbuch VI (SGB VI: Rentenversicherung) festgeschrieben.

Das Sozialgesetzbuch ist im Internet einsehbar unter: www.sozialgesetzbuch-bundessozialhilfegesetz.de.

Sowohl die Operation als auch die Bestrahlung eines Prostatakarzinoms können körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen, die über die Dauer der eigentlichen Behandlung hinausgehen.

Nach beiden Maßnahmen sollte Ihnen gemäß den Empfehlungen der ärztlichen Leitlinie eine medizinische Rehabilitation angeboten werden. Diese Rehabilitation kann ambulant oder stationär erfolgen. Stationär bedeutet, dass Sie in eine spezielle Rehabilitationsklinik eingewiesen werden und dort über einen längeren Zeitraum bleiben (in der Regel drei Wochen). Bei einer ambulanten Rehabilitation werden Sie, von zu Hause aus, gezielt bestimmte Einrichtungen zur Behandlung aufsuchen, im Anschluss an jeden einzelnen Termin aber wieder nach Hause gehen.

Grundsätzlich gilt: ambulant vor stationär (§§ 23 Abs. 4, 40 Abs. 2 SGB V).
Das heißt: Erst wenn ambulante Maßnahmen nicht ausreichen, werden stationäre Leistungen erbracht. Ob Sie ambulante oder stationäre Rehabilitation in Anspruch nehmen sollten, hängt ab von:
  • Ihrem körperlichen Zustand nach dem Krankenhausaufenthalt
  • der Erreichbarkeit ambulanter Rehabilitationseinrichtungen
Eine besondere Form der medizinischen Rehabilitation ist die Anschlussheilbehandlung. Sie schließt unmittelbar an den Krankenhausaufenthalt an und muss bereits im Krankenhaus beantragt werden. Nach einer Krebsbehandlung ist sie unter bestimmten Voraussetzungen angezeigt.

Wichtig: Ausführliche Informationen zu rechtlichen Grundlagen, Leistungsumfang, Beantragung und Finanzierung von Rehabilitationsmaßnahmen finden Sie im Internet unter: Gern berät Sie auch unser Sozialdienst zu diesen Fragen. Kontakt können Sie direkt über die Station aufnehmen.

Die Ziele einer Rehabilitation nach der Behandlung des Prostatakarzinoms sind:
  • die gezielte Behandlung von Funktionsstörungen in Folge von Operation oder Bestrahlung, vor allem von Harninkontinenz und von Impotenz;
  • die Wiederherstellung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit;
  • die Wiederbefähigung zur Teilhabe am normalen gesellschaftlichen Leben;
  • soweit der Patient noch im Berufsleben steht, der Erhalt oder die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit.
Die Rehabilitation soll in einer speziell dafür vorgesehenen Einrichtung erfolgen. Die Rehabilitationsmaßnahmen im Zusammenhang mit Inkontinenz oder Impotenz sollten von urologischen Fachärzten betreut werden. Beide Nebenwirkungen können gezielt behandelt werden. Für die Behandlung der Inkontinenz stehen operative und physiotherapeutische Maßnahmen zur Verfügung.

Ernährung und Bewegung

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Ernährung und Bewegung spielen gerade bei hormonbedingten Krebsarten wie dem Prostatakarzinom eine wichtige Rolle. Mit einer bewussten Lebensweise können Sie dem Krebs nicht nur vorbeugen, Sie können sogar den Erfolg Ihrer Krebsbehandlung befördern. Das ist vor allem für jene Patienten wichtig, die sich gegen einen Eingriff und
für das Abwarten entschieden haben.

Wichtig: Sie sollten Ihre Ernährung und Ihr Sportprogramm auf jeden Fall mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Manche Ernährungsgewohnheiten können bestimmte Behandlungen ungünstig beeinflussen. Die folgenden Hinweise für Ernährung und Bewegung beruhen nicht auf den Empfehlungen der ärztlichen Leitlinie, die sich zu diesen Bereichen nicht äußert.
 

Ernährung

Dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung vorbeugend gegen Krebs wirken kann, ist inzwischen vielen Menschen bewusst. Tatsächlich können einige Ernährungsgewohnheiten sogar den Verlauf Ihrer Erkrankung günstig beeinflussen. Mit einer Ernährungsumstellung können Sie den Prostatakrebs nicht heilen. Sie können aber dazu beitragen, dass Ihr Körper im Kampf gegen den Tumor gestärkt und dessen Wachstum unter Umständen
verlangsamt wird. Grundsätzlich gilt: Eine Ernährung mit wenig tierischem Fett, viel frischem Obst und Gemüse tut Ihnen gut, wie zum Beispiel die asiatische oder die mediterrane Küche. So beugen Sie auch anderen Erkrankungen vor, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.
 

Bewegung

Sport und Bewegung spielen für Krebspatienten eine wichtige Rolle. Ein ausgewogenes Trainingsprogramm kann die Krankheiten bessern, die ein Prostatakarzinom häufig begleiten: zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Beschwerden in Folge der Behandlung wie die stete Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) können durch Sport erträglicher werden. Zunächst fällt es Krebspatienten oft schwer, ein Sportprogramm zu beginnen. Ist die schwierige Anfangsphase aber überwunden, berichten viele Patienten von einer deutlichen Abnahme ihrer Beschwerden und einer Verbesserung der eigenen Belastbarkeit und Lebensqualität. Sinnvoll ist eine ausgewogene Mischung aus mäßigem Kraft- und Ausdauertraining. Überschätzen Sie dabei Ihre Leistungsfähigkeit nicht. Vor Beginn eines Sportprogramms sollten Sie Ihre Belastbarkeit durch Ihren Arzt einschätzen lassen. Ausführliche Informationen zu Ernährung und Bewegung bei Krebs finden Sie auch in den blauen Ratgebern der Krebshilfe oder auf den Internetseiten des Krebsinformationsdienstes.

Was Sie sonst noch für sich tun können

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Die folgenden Hinweise beruhen nicht auf den Empfehlungen der ärztlichen Leitlinie, die sich zu diesen Bereichen nicht äußert.

Nichtrauchen
Nichtrauchen unterstützt in jedem Falle eine gesunde Lebensführung. Wenn Sie damit Probleme haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, was Ihnen helfen kann das Rauchen aufzugeben. Ein Rauchertelefon bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an. Weitere Informationen erhalten Sie hier >

Geduld mit sich selbst haben
Geben Sie Ihrem Körper für die Genesung Zeit und haben Sie mit sich und der Wiederherstellung Ihrer Leistungsfähigkeit Geduld. Wenn Sie heute oder später weiteren Rat oder Hilfe brauchen, so wenden Sie sich an Ihren Arzt oder eine Selbsthilfegruppe.

Austausch mit anderen
Jede Erkrankung stellt eine Stresssituation für uns dar. Wenn es sich um eine Krebserkrankung handelt, ist das eine besondere seelische Belastung. Wenn Sie nichts dagegen tun, um mit dieser Belastung umzugehen, kann das sogar Ihre Erkrankung verschlechtern. Haben Sie keine Scheu, mit Ihren Verwandten, Freunden, Ihrem Arzt oder auch anderen Betroffenen zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe über bedrückende Situationen zu reden.

Lebenspartner und Familie
Ihre Beschwerden lösen bei Ihrem Lebenspartner und Ihrer Familie auch Ängste aus. Die Reaktion kann sein, dass man Sie übermäßig beschützen will oder dass Ihre Familie mit Ihrer Erkrankung nicht umgehen kann und eine abwehrende oder gar überfordernde Haltung einnimmt. Nur Sie können diese Ängste beeinflussen: Geben Sie Ihrem Partner bzw. Ihrer Familie zu erkennen, wie Sie sich fühlen und was Ihnen in der jeweils individuellen Situation gut tut und was nicht.

Freunde und Bekannte
Wie alle Menschen brauchen Sie die Kontakte zu Familie, Freunden und Bekannten. Wenn Sie sich zurückziehen und dann einsam sind, kann das Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Anders als Ihre Familie sind Freunde und Bekannte, die man seltener sieht, mit Ihren Beschwerden nicht so vertraut. Oft werden Sie auch mit gut gemeinten Ratschlägen oder Therapievorschlägen konfrontiert. Das ist sicher gut gemeint. Es gibt aber keine Wundermittel. Vertrauen Sie besser Ihrem Arzt und vor allem: Besprechen Sie solche Therapievorschläge mit ihm. Sagen Sie klar, was Sie können und was nicht. Lassen Sie sich von Ihrem körperlichen Zustand leiten, nicht von vermeintlichen äußeren Anforderungen. Vermeiden Sie Missverständnisse, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen eine Verabredung nicht einhalten können, indem Sie klar darüber sprechen. So können Sie falsche Schluss-folgerungen Ihrer Bekannten und Freunde vermeiden, die Sie in die Isolation bringen könnten.

Arbeitsplatz
Ihre Erkrankung kann aus dem Lebensbereich und vor allem auch aus ihrer beruflichen Tätigkeit nicht ausgeklammert werden. Sprechen Sie mit Kollegen über Ihre Erkrankung, das fördert das Verständnis. Überfordern Sie sich nicht am Arbeitsplatz, um im normalen Arbeitsprozess mithalten zu können. Ordnen Sie Ihren Arbeitsplatz so, dass andere auch etwas finden, wenn Sie krankheitsbedingt nicht anwesend sein können.
Aber: Der offene Umgang mit der Krankheit am Arbeitsplatz kann unter Umständen zwiespältig sein. In einem Arbeitsumfeld, das durch Misstrauen oder Druck geprägt ist, können auch Nachteile für Sie entstehen. Ihr Arbeitgeber hat juristisch gesehen kein Recht zu erfahren, an welcher Krankheit Sie leiden. Wägen Sie sorgfältig ab, wie viel Offenheit Ihnen nutzt.