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Blog des Heinrich-Braun-Klinikums

Patientin kämpft sich mit starkem Willen zurück ins Leben

29.08.2024

Melanie Schaller ist eine Kämpferin. Die 49-Jährige aus Glauchau hat in ihrem Leben schon so manche Herausforderung bewältigen müssen. Bereits im Alter von 11 Jahren wurde ihr aufgrund einer angeborenen Muskelkrankheit ein Herzschrittmacher eingesetzt. Doch das war nur der Anfang eines schweren Weges. 2008 unterzog sie sich einer lebensrettenden Herz- und Lebertransplantation am Universitätsklinikum Jena, gefolgt von einer intensiven siebenmonatigen Rehabilitation in Kreischa. Diese Hürde nahm sie mit Bravour.

Doch das Schicksal hielt noch eine weitere Prüfung parat. Im Januar 2024 entwickelte Melanie Schaller plötzlich hohes Fieber und wurde umgehend in unsere Notaufnahme gebracht. Die Diagnose: eine schwere beidseitige Lungenentzündung, ausgelöst durch einen Virusinfekt. Sofortiges Handeln war gefragt. Die Patientin verbrachte mehrere Wochen auf der Intensivstation unseres Standorts Zwickau | Karl-Keil-Straße, doch an diese Zeit kann sie sich kaum noch erinnern. Nach einem Monat Akutversorgung wurde sie an unseren Standort Kirchberg in die Klinik für Neurorehabilitation verlegt und durchlief dort die Reha-Phasen B bis D (Früh-, weiterführende und medizinische Rehabilitation). Für Melanie Schaller war es ein schwerer Schicksalsschlag, der sie in das Jahr 2008 zurückversetzte. Sie erlebte alles zum zweiten Mal: An das Bett gebunden, starke Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, weder sprechen, schreiben, essen noch sich selbst bewegen können. Alles musste wieder neu erlernt werden. Hinzu kam die künstliche Beatmung und über viele Monate hinweg die Beatmungsentwöhnung in unserem zertifizierten Weaningzentrum. „Nach einer überstandenen kritischen Erkrankung ist es wichtig, die Patienten so schnell wie möglich wieder zur selbstständigen Atmung zurückzuführen, damit sich die Atemmuskulatur nicht dauerhaft zurückbildet“, ergänzt MUDr. Jan Kelemen, leitender Oberarzt der Klinik für Neurorehabilitation.

Doch Frau Schaller gab nicht auf. Dank eines maßgeschneiderten Behandlungskonzepts, das individuelle Einheiten wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Atemtherapie umfasst, kämpfte sich die Patientin Schritt für Schritt zurück ins Leben. Diese und die täglich engen Abstimmungen zwischen Ärzten, Pflegenden und dem therapeutischen Team zahlten sich aus. Heute kann Frau Schaller stolz auf ihre Fortschritte sein: Sie ist wieder weitestgehend mobil, atmet selbstständig, kann eigenständig essen, trinken, sprechen und hat ihre Geschicklichkeit zurückgewonnen.

Dr. med. Alexander Peter Reske, Oberarzt für die Weaning-Einheit der Intensivstation innerhalb der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, fasst es treffend zusammen: „Frau Schaller ist eine Kämpferin und auf einem guten Weg, wieder in ihr altes Leben zurückzufinden. Neben ihrem starken Willen trägt auch die Teamleistung zum Genesungsprozess bei. Durch das Zusammenspiel von Ärzten, Pflege, Therapeuten und Sozialdienst kann eine optimale Patientenversorgung gewährleistet werden.“

Für die bevorstehende Entlassung wurde Melanie Schaller im Umgang mit einem Heimbeatmungsgerät geschult. Ihre Ziele sind klar: „Ich bin dem Team sehr dankbar und habe mich hier wirklich wohlgefühlt. Mein Traum ist es, wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen und möglichst viel selbstständig erledigen zu können. Außerdem bin ich ein großer Hardrock- und Rammstein-Fan und würde gern wieder ein Konzert besuchen. Auch das Reisen fehlt mir: Am liebsten würde ich noch einmal nach Norwegen reisen, denn dieses Land hat mich tief beeindruckt. Im Moment freue ich mich jedoch über jeden kleinen Fortschritt, der mich meinem alten Leben ein Stück näherbringt.“

Wir sind stolz auf Melanie Schaller, dass sie diesen langen und schwierigen Weg so gut gemeistert hat und wünschen ihr für die Zukunft alles erdenklich Gute!

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Seit April 2015 können am Standort Kirchberg Patienten unmittelbar nach einem akuten Ereignis, wie z. B. Schlaganfall, schwere Schädel-Hirnverletzungen sowie Hirnschädigungen, aus der Region wohnortnah rehabilitiert werden. Durch die am Standort Zwickau vorhandenen neurologischen und neurochirurgischen Fachbereiche besteht ein hoher Bedarf für die Anschlussversorgung am Standort Kirchberg. Die Klinik ist mit diesem Spektrum die einzige Einrichtung dieser Art im Landkreis. Durch die hohe Nachfrage an Behandlungsplätzen entwickelt sich der Standort seit Ende 2022 zu einem reinen Fachklinikum für Neurorehabilitation. Als sinnvolle Ergänzung zu den geplanten rund 100 stationären Betten für die neurologische Rehabilitation werden auch zehn ambulante Behandlungsplätze entstehen. In den nächsten Jahren soll der barrierefreie Umbau der Patientenzimmer erfolgen sowie ein Anbau für ein Bewegungsbad mit Bewegungs- und Therapiebecken und die Neustrukturierung des Erdgeschosses, um einen Speisesaal, Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Serviceangebote.


Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation: 0375 51-2470


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