Pankreaskrebs – Behandlungsverlauf
Eine Krebserkrankung in der Bauchspeicheldrüse kann viele unterschiedliche Symptome verursachen. Die folgenden Symptome sind nicht spezifisch für eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, sondern können auch bei anderen Erkrankungen auftreten.
Lokale Symptome:
Allgemeine Symptome:
Lokale Symptome:
- länger andauernde Schmerzen im rechten Oberbauch, insbesondere in Kombination mit Rückenschmerzen
- plötzliche Gelbfärbung der Haut und der Augen, Dunkelfärbung des Urins sowie eine schmerzlos vergrößerte Gallenblase mit Juckreiz auf der Haut
- länger anhaltende Übelkeit und Erbrechen
Allgemeine Symptome:
- Neuauftreten/Verschlechterung eines Diabetes mellitus
- unspezifische Bauchschmerzen (Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Meteorismus, Gewichtsverlust)
- Durchfall, Veränderung der Farbe des Stuhls
- Rückenschmerzen
- ungewollte Gewichtsabnahme
- neu aufgetretene Thrombose
- rasche Zunahme des Bauchumfangs
Blutwerte
Zunächst werden im Rahmen einer Blutentnahme und einer Labountersuchung die allgemeinen Blutwerte bestimmt. Fällt hier z. B. ein niedriger Hämoglobin-Wert auf, ist dies ein Anzeichen dafür, dass eine Tumorerkrankung vorliegen könnte. Weitere wichtige Werte sind die Tumormarker. Bei einer Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse ist das der CA 19-9 Wert. Die Bewertung von Tumormarkern ist nicht immer eindeutig. Einerseits sind sie bei Tumorerkrankungen nicht immer erhöht. Andererseits gibt es auch gutartige Erkrankungen, die mit einen erhöhten Tumormarker einhergehen. Ein erhöhter Tumormarker ist also weder beweisend für das Vorliegen einer Tumorerkrankung, noch schließt er das Vorhandensein einer Tumorerkrankung aus. Deshalb sind weitere Untersuchung notwendig.
Ultraschall (Sonografie) des Baucheraums (Abdomen)
Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums ist heutzutage einfach durchzuführen. Bei dieser Untersuchung können zunächst die inneren Organe dargestellt werden. Da die Bauchspeicheldrüse im hinteren Bauchraum liegt, kann die Beurteilung mittels Ultraschall mitunter schwierig sein, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Computeromografie (CT) des Bauchraums und des Brustkorbs (Thorax)
Die Computertomografie ist eine sogenannte Schnittbilduntersuchung. Das zu untersuchende Organsystem wird in 5-mm-Schichten mittels Röntgenstrahlen geteilt und jede einzelne als Röntgenbild angezeigt. In den Bildern können die untersuchten Organe, Blutgefäße und Lymphknoten dargestellt werden.
Kernspintomografie (MRT)
Die Kerspintomografie ist ebenfalls eine Schnittbilduntersuchung. Im Gegensatz zur CT werden hierfür keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes Magnetfeld genutzt. Eine MRT eignet sich vor allem, um Weichteilgewebe zu untersuchen, also beispielsweise Muskel-, Nerven- und Bindegewebe sowie Organe. Hierdurch können zusätzliche Informationen zur CT gewonnen werden.
Entnahme einer Gewebeprobe (Endosonografie)
Wenn in der Computertomografie oder in der Kernspintomografie die erhobenen Befunde hochgradig verdächtig auf eine Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung sind und gleichzeitig die Möglichkeit besteht, den Tumor chirurgisch komplett zu entfernen, ist die Entnahme einer Gewebeprobe nicht notwendig, da hiermit der Tumor nicht immer mit absoluter Sicherheit diagnostiziert werden kann. Eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse kann nur dann diagnostiziert oder ausgeschlossen werden, wenn das tumorverdächtige Gewebe komplett feingeweblich untersucht wird, wofür eine komplette operative Entfernung notwendig ist.
Anders verhält es sich, wenn der Tumor wahrscheinlich nicht komplett entfernt werden kann. In diesem Fall muss der Tumor medikamentös behandelt werden. Um die Wirkung der medikamentösen Therapie sicherzustellen, muss die Entnahme einer Gewebsprobe zur Sicherung der Verdachtsdiagnose erfolgen. Die Probeentnahme erfolgt mittels einer sogenannten Endosonografie, die vergleichbar mit einer Magenspiegelung ist. Der Unterschied besteht darin, dass das Ende des Schlauches mit der Optik für die Magenspiegelung zusätzlich mit einem Ultraschallkopf und einer Vorrichtung zur Gewebeentnahme ausgerüstet ist.
Spiegelung von Bauchspeicheldrüsen- und Gallengang (ERCP)
Bei der Spiegelung des Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangs (Endoskopisch Retrograde Cholangio-Pankreatikographie – ERCP) im Rahmen der Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs entstehen ähnliche Aufnahmen wie in den zuvor aufgeführten Untersuchungen. Hier wird wie bei einer Magenspiegelung ein kleiner Schlauch (Endoskop) vorsichtig durch den Mund und über den Magen bis in den Zwölffingerdarm eingeführt. Mit dem Endoskop lässt sich der in den Zwölffingerdarm mündende Bauchspeicheldrüsen- und Gallengang unter Röntgenkontrolle mit Kontrastmittel füllen und darstellen. Engstellen oder Verschlüsse im Gallengang weisen darauf hin, dass ein Tumor der Bauchspeicheldrüse vorhanden sein könnte.
Während der Untersuchung kann, wie auch bei der Endosonografie, eine Gewebeprobe entnommen werden. Wenn der Abfluss der Galleflüssigkeit aus der Leber durch eine tumorbedingte Engstelle behindert ist, kann während der Untersuchung ein kleiner Plastikschlauch zur Überbrückung einer möglicherweise bestehenden Engstelle eingesetzt werden, damit der Abfluss der Gallenflüssigkeit wieder gegeben ist.
Zunächst werden im Rahmen einer Blutentnahme und einer Labountersuchung die allgemeinen Blutwerte bestimmt. Fällt hier z. B. ein niedriger Hämoglobin-Wert auf, ist dies ein Anzeichen dafür, dass eine Tumorerkrankung vorliegen könnte. Weitere wichtige Werte sind die Tumormarker. Bei einer Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse ist das der CA 19-9 Wert. Die Bewertung von Tumormarkern ist nicht immer eindeutig. Einerseits sind sie bei Tumorerkrankungen nicht immer erhöht. Andererseits gibt es auch gutartige Erkrankungen, die mit einen erhöhten Tumormarker einhergehen. Ein erhöhter Tumormarker ist also weder beweisend für das Vorliegen einer Tumorerkrankung, noch schließt er das Vorhandensein einer Tumorerkrankung aus. Deshalb sind weitere Untersuchung notwendig.
Ultraschall (Sonografie) des Baucheraums (Abdomen)
Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums ist heutzutage einfach durchzuführen. Bei dieser Untersuchung können zunächst die inneren Organe dargestellt werden. Da die Bauchspeicheldrüse im hinteren Bauchraum liegt, kann die Beurteilung mittels Ultraschall mitunter schwierig sein, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Computeromografie (CT) des Bauchraums und des Brustkorbs (Thorax)
Die Computertomografie ist eine sogenannte Schnittbilduntersuchung. Das zu untersuchende Organsystem wird in 5-mm-Schichten mittels Röntgenstrahlen geteilt und jede einzelne als Röntgenbild angezeigt. In den Bildern können die untersuchten Organe, Blutgefäße und Lymphknoten dargestellt werden.
Kernspintomografie (MRT)
Die Kerspintomografie ist ebenfalls eine Schnittbilduntersuchung. Im Gegensatz zur CT werden hierfür keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes Magnetfeld genutzt. Eine MRT eignet sich vor allem, um Weichteilgewebe zu untersuchen, also beispielsweise Muskel-, Nerven- und Bindegewebe sowie Organe. Hierdurch können zusätzliche Informationen zur CT gewonnen werden.
Entnahme einer Gewebeprobe (Endosonografie)
Wenn in der Computertomografie oder in der Kernspintomografie die erhobenen Befunde hochgradig verdächtig auf eine Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung sind und gleichzeitig die Möglichkeit besteht, den Tumor chirurgisch komplett zu entfernen, ist die Entnahme einer Gewebeprobe nicht notwendig, da hiermit der Tumor nicht immer mit absoluter Sicherheit diagnostiziert werden kann. Eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse kann nur dann diagnostiziert oder ausgeschlossen werden, wenn das tumorverdächtige Gewebe komplett feingeweblich untersucht wird, wofür eine komplette operative Entfernung notwendig ist.
Anders verhält es sich, wenn der Tumor wahrscheinlich nicht komplett entfernt werden kann. In diesem Fall muss der Tumor medikamentös behandelt werden. Um die Wirkung der medikamentösen Therapie sicherzustellen, muss die Entnahme einer Gewebsprobe zur Sicherung der Verdachtsdiagnose erfolgen. Die Probeentnahme erfolgt mittels einer sogenannten Endosonografie, die vergleichbar mit einer Magenspiegelung ist. Der Unterschied besteht darin, dass das Ende des Schlauches mit der Optik für die Magenspiegelung zusätzlich mit einem Ultraschallkopf und einer Vorrichtung zur Gewebeentnahme ausgerüstet ist.
Spiegelung von Bauchspeicheldrüsen- und Gallengang (ERCP)
Bei der Spiegelung des Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangs (Endoskopisch Retrograde Cholangio-Pankreatikographie – ERCP) im Rahmen der Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs entstehen ähnliche Aufnahmen wie in den zuvor aufgeführten Untersuchungen. Hier wird wie bei einer Magenspiegelung ein kleiner Schlauch (Endoskop) vorsichtig durch den Mund und über den Magen bis in den Zwölffingerdarm eingeführt. Mit dem Endoskop lässt sich der in den Zwölffingerdarm mündende Bauchspeicheldrüsen- und Gallengang unter Röntgenkontrolle mit Kontrastmittel füllen und darstellen. Engstellen oder Verschlüsse im Gallengang weisen darauf hin, dass ein Tumor der Bauchspeicheldrüse vorhanden sein könnte.
Während der Untersuchung kann, wie auch bei der Endosonografie, eine Gewebeprobe entnommen werden. Wenn der Abfluss der Galleflüssigkeit aus der Leber durch eine tumorbedingte Engstelle behindert ist, kann während der Untersuchung ein kleiner Plastikschlauch zur Überbrückung einer möglicherweise bestehenden Engstelle eingesetzt werden, damit der Abfluss der Gallenflüssigkeit wieder gegeben ist.
Wenn alle notwendigen Untersuchungen abgeschlossen sind, wird eine sogenannte Tumorformel erstellt. Diese sagt aus, wie weit sich der Tumor im Körper ausgebreitet hat und in welchem Tumorstadium sich die Betroffenen befinden. Das Tumorstadium wird nach internationalem Standard in der TNm-Klassifikation wiedergegeben.
Hierbei bedeutet:
T (Tumor) wie groß der Tumor ist,
N (Nodi = Lymphknoten) ob tumorbefallene Lymphknoten nachgewiesen werden konnten und
M (Metastasen) ob Fernmetastasen vorhanden sind und wo sie sich befinden.
Vor den großen Buchstaben stehen kleine Buchstaben. Hierbei steht eine kleines c für klinisch, das heißt, die Tumorformel wurde anhand der Untersuchung festgelegt. Wenn ein kleines p vor dem großen Buchstaben steht, bedeutet dies, dass die Tumorformel aus einem bereits entfernten Tumor nach einer Operation definiert wurde.
Den Buchstaben werden kleine Zahlen zugefügt, die aussagen, wie weit der Tumor sich ausgebreitet hat:
Bedetung T:
Tx = Tumor kann nicht beurteilt werden
T0 = kein Nachweis von Primärtumor
Tis = Carcinoma in situ (Frühstufe des Krebses aus Schleimhautzellen)
T1 = Tumor ist kleiner als 2 cm und auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt
T2 = Tumor ist größer als 2 cm, aber auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt
T3 = Tumor ist in umliegendes Gewebe ausgedehnt, jedoch nicht in die Arterien im Oberbauch
T4 = Tumor ist in umliegendes Gewebe einschließlich der Arterien im Oberbauch ausgedehnt
Bedeutung N:
Nx = Lymphknoten können nicht beurteilt werden
N0 = keine Lymphknotenmetastasen
N1 = benachbarte Lymphknoten sind befallen
Bedeutung M:
Mx = Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
M0 = keine Fernmetastasen
M1 = Fernmetastasen nachweisbar
Hierbei bedeutet:
T (Tumor) wie groß der Tumor ist,
N (Nodi = Lymphknoten) ob tumorbefallene Lymphknoten nachgewiesen werden konnten und
M (Metastasen) ob Fernmetastasen vorhanden sind und wo sie sich befinden.
Vor den großen Buchstaben stehen kleine Buchstaben. Hierbei steht eine kleines c für klinisch, das heißt, die Tumorformel wurde anhand der Untersuchung festgelegt. Wenn ein kleines p vor dem großen Buchstaben steht, bedeutet dies, dass die Tumorformel aus einem bereits entfernten Tumor nach einer Operation definiert wurde.
Den Buchstaben werden kleine Zahlen zugefügt, die aussagen, wie weit der Tumor sich ausgebreitet hat:
Bedetung T:
Tx = Tumor kann nicht beurteilt werden
T0 = kein Nachweis von Primärtumor
Tis = Carcinoma in situ (Frühstufe des Krebses aus Schleimhautzellen)
T1 = Tumor ist kleiner als 2 cm und auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt
T2 = Tumor ist größer als 2 cm, aber auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt
T3 = Tumor ist in umliegendes Gewebe ausgedehnt, jedoch nicht in die Arterien im Oberbauch
T4 = Tumor ist in umliegendes Gewebe einschließlich der Arterien im Oberbauch ausgedehnt
Bedeutung N:
Nx = Lymphknoten können nicht beurteilt werden
N0 = keine Lymphknotenmetastasen
N1 = benachbarte Lymphknoten sind befallen
Bedeutung M:
Mx = Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
M0 = keine Fernmetastasen
M1 = Fernmetastasen nachweisbar
Die Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs richtet sich nach dem Tumorstadium. Wenn möglich, sollte der Tumor komplett entfernt werden, da hierdurch eine Heilung erzielt werden kann. Ist der Tumor bereits lokal fortgeschritten, z. B. bei vergrößerten Lymphknoten im Bereich der Bauchspeicheldrüse, kann eine Chemotherapie der Operation vorgeschaltet werden, um den Tumor zu verkleinern. Wenn der Tumor bereits Fernmetastasen gebildet hat, wird er medikamentös behandelt.
Chirurgie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Grundsätzlich müssen alle krebsbefallenen Anteile der Bauchspeicheldrüse entfernt werden. Ist der vordere Anteil (Pankreaskopf) befallen, erfolgt die Entfernung des rechten Anteils der Bauchspeicheldrüse mit Entfernung des Zwölffingerdarms und Rekonstruktion der abführenden Gallengänge sowie des Bauchspeicheldrüsengangs. Bei der Operation wird eine Dünndarmschlinge an dem verbliebenen Magen bzw. am Gallengang ( bilio-digestive Anastomose) angeschlossen. Der Gang des verbliebenen Teils der Bauchspeicheldrüse wird ebenfalls mit einer Darmschlinge verbunden (Pankreatiko-Jejunostomie).
Aufgrund der komplexen Anatomie und der onkologisch zwingend erforderlichen Entfernung aller peripankreatischen Lymphknoten erscheint die offene Operation insbesondere bei lokal fortgeschrittenen Befunden sinnvoller. Bei kleineren Befunden kann die Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes auch mittels Schlüsselloch-Technik durchgeführt werden.
Anders verhält es sich, wenn der hintere Teil der Bauchspeicheldrüse tumorbefallen ist. Im Vergleich zur Entfernung des Pankreaskopfs müssen bei der Entfernung des Pankreasschwanzes keine Gefäße rekonstruiert werden. Dies ist die einfachste Operation an der Bauchspeicheldrüse, sodass in den allermeisten Fällen minimalinvasiv operiert werden kann.
In seltenen Fällen sind sowohl der vordere als auch der hintere Teil der Bauchspeicheldrüse tumorbefallen. In diesem Fall ist die komplette Entfernung der Bauchspeicheldrüse notwendig. Alle Patienten weisen dann nach der Operation eine Zuckerkrankheit (Diabetes) auf.
Die operative Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes dauert aufgrund der Komplexität des Eingriffes mehrere Stunden. Nach der Operation ist eine Betreuung des Patienten auf der Intensivstation notwendig. Wenn sich keine Probleme ergeben, werden die Patienten auf die Normalstation verlegt. Ergibt sich hierbei ein regelhafter Verlauf, werden die meisten Patienten nach etwa zehn Tagen aus der stationären Behandlung entlassen und im weiteren Verlauf ambulant betreut.
Anders verhält es sich bei der Entfernung des linken Anteils der Bauchspeicheldrüse (Pankreasschwanzresektion). Diese Operation wird in Schlüsselloch-Technik durchgeführt und dauert etwa drei Stunden. Die Patienten können in der Regel nach einer Woche nach Hause entlassen werden.
Nach der Operation
Natürlich ist es nicht so, dass der Patient nach einer Bauchspeicheldrüsenoperation und Entlassung wieder in gleicher Weise leben kann wie zuvor. Um die vorbestehende Fitness wieder zu erreichen, braucht es Zeit. Man kann davon ausgehen, dass der Körper im Schnitt etwas 2-3 Monate braucht, um sich von der Operation zu erholen. Verbessert werden kann die Erholungsphase durch eine Rehabilitation. Eine Rehabilitationsmaßnahme kann durch unseren Sozialdienst noch während des stationären Aufenthaltes organisiert werden.
Eine sehr wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch die Ernährung. Bei falscher Ernährung kommt es häufig zu Blähungen, Durchfall, Fettstühlen und Vitaminmangel, was damit zusammenhängt, dass der verbliebende Rest der Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme in den Dünndarm abgesondert. Die fehlenden Enzyme können in Tablettenform problemlos ersetzt werden. Aber mitunter ist dies nicht ausreichend. Eine Essensumstellung ist in diesem Fall notwendig, wodurch sich die Magen-Darmsymptome verbessern oder im Idealfall nicht mehr auftreten. Alle Patienten werden nach der Operation noch während des stationären Aufenthaltes von unserem Ernährungsteam > betreut, geschult und mit dem notwendigen Informationsmaterial versorgt.
Ein weiteres Problem ist der eventuell auftretende Mangel an Insulin. Der Mangel entsteht dadurch, dass der verbliebende Rest der Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produzieren kann. In diesem Fall entsteht eine Zuckerkrankheit, die mit Medikamenten oder der Gabe von Insulin behandelt werden muss. Auch hierfür stehen im Heinrich-Braun-Klinikum spezialisierte Ärzte und Pflegepersonal zur Schulung zur Seite.
Medikamentöse Behandlung
Wenn der Tumor anhand der Voruntersuchungen groß zu sein scheint, sodass die komplette Entfernung des Tumors nur fraglich möglich ist, wird eine Chemotherapie vor der Operation verabreicht, um den Tumor zunächst zu verkleinern. Diese „Vortherapie“ wird als neoadjuvante Therapie bezeichnet.
Aber auch nach einer erfolgten Operation an der Bauchspeicheldrüse wird in der in der Regel eine medikamentöse Therapie nachgeschaltet (adjuvante Therapie). Der Grund dafür liegt darin, dass bei einer Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse das Risiko für ein erneutes Auftretens des Tumors hoch ist (rezidiv) – auch dann, wenn der Tumor komplett entfernt wurde.
Chemotherapeutika greifen hauptsächlich die Körperzellen an, die sich schnell teilen. Dies betrifft hauptsächlich Tumorzellen, d. h. Chemotherapeutika stoppen oder hemmen schnell wachsende Zellen. In der Vergangenheit wurde Chemotherapeutika entwickelt, die speziell auf Krebszellen der Bauchspeicheldrüse wirken. Die chemotherapeutischen Zellen wirken nicht nur an der Bauchspeichdrüse, sondern bekämpfen auch Tumorzellen, die sich mit dem Blutkreislauf oder den Lymphgefäßen im Körper verteilen (systemische Therapie).
Die systemische Therapie hat Nachteile, da sie sich auch zum Teil gegen gesunde Zellen richtet. Dies bezieht sich häufig auf Schleimhautzellen und Haarzellen und seltener auch auf Nervenzellen. Deswegen sind Durchfallerkrankungen, Haarausfall und Gefühlsstörungen an Händen und Füßen nicht selten. Auch gravierendere Nebenwirkungen können heute durch Medikamente entsprechend behandelt werden. Komplexere Chemotherapien sind soweit verträglich, dass sie heute meist ambulant durchgeführt werden und die Patienten danach wieder nach Hause gehen können. Zur besseren Wirksamkeit werden auch verschiedene Chemotherapeutika miteinander kombiniert (Polychemotherapie). Hierdurch wird nicht nur eine bessere Wirksamkeit erzielt, auch kann die Dosierung der einzelnen Medikamente eventuell reduziert werden.
Eine Chemotherapie wird heute meist in Etappen oder Zyklen verabreicht. Das heißt, dass die Patienten für einige Tage die Chemotherapie bekommen und die nächste Therapie dann erst wieder zwei Wochen später startet. Während dieser Zeit kann sich der Körper erholen. Wie viele Zyklen insgesamt verabreicht werden müssen, hängt von den einzelnen Medikamenten ab. Insgesamt kann eine Chemotherapie je nach Befund mehrere Monate dauern.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie > hat ebenfalls in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs einen Stellenwert, wenn auch nicht in dem Umfang wie die chirurgische oder die medikamentöse Therapie. In der Strahlentherapie werden radioaktive Elemente mit kurzer Halbwertszeit und elektrisch geladene Teilchen verwendet. Dadurch können Tumorzellen abgetötet werden, wodurch sich Tumore verkleinern lassen und im Idealfall sogar komplett zerstört werden können. Voraussetzung für eine moderne Strahlentherapie ist, das nur der Tumor an sich bestrahlt wird und nicht das umgebene gesunde Gewebe. Und das Risiko der Schädigung von gesundem Gewebe zu reduzieren, wurde in jüngerer Zeit die intensitätsmodulierte Radiotherapie, kurz IMRT entwickelt, mit der hochpräzise Tumore unter Schonung des Umgebungsgewebes behandelt werden können. Im Heinrich-Braun-Klinikum wird die Strahlentherapie ausschließlich in IMRT-Technik durchgeführt.
Trotz der Hochpräzisions-IMRT ist eine Strahlentherapie nicht frei von Nebenwirkungen. Kurzfristig treten nach Bestrahlungen häufig Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit sowie Hautreizungen auf. Meist sind diese Symptome nur vorübergehend. Allerdings sind die Reaktionen auf eine Bestrahlung von Patient zu Patient unterschiedlich, es besteht eine individuell unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit, sodass das individuelle Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen mitunter schwer zu prognostizieren ist.
Das Risiko für eine Zweitkrebserkrankung durch die Strahlentherapie kann aus medizinischer Sicht nicht wegdiskutiert werden. Es ist sicherlich abhängig von der bestrahlten Region, des bestrahlten Gewebes und der Bestrahlungstechnik. Auch ist der Zeitabstand zwischen Bestrahlung und Entwicklung eines Zweittumors von Bedeutung. Tumorerkrankungen, die durch Bestrahlung verursacht werden, entwickeln sich meist sehr langsam, meist über Jahre oder Jahrzehnte. Folglich ist das Risiko im Besonderen für Patienten erhöht, die in frühen Jahren eine Bestrahlung bekommen haben. Da Bauchspeicheldrüsenkrebs meist eine Erkrankung des älteren Menschen ist, ist das Risiko für eine bestrahlungsinduzierten Zweitkrebserkrankung äußert gering.
Eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse kann mit einer alleinigen Bestrahlung nicht geheilt werden. Eine Strahlentherapie kommt dann in Frage, wenn der Tumor lokal im Bauch zum Diagnosezeitpunkt bereits lokal fortgeschritten ist, aber noch keine Metastasen gebildet hat. In diesem Fall kann der Tumor mit bestrahlt werden, um die Tumorgröße zu reduzieren. Dadurch kann die Chance erhöht werden, dass der Tumor in der nachfolgenden Operation auch komplett entfernt werden kann.
Unterstützende (supportive) Therapie
Eine supportive Therapie ist eine Therapie, die sich nicht direkt gegen die Krebserkrankung richtet. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Therapie zur Linderung von Symptomen einer Krebserkrankung, zur Behandlung von Nebenwirkungen und zur Behandlung von Beeinträchtigungen durch die Krankheit an sich. Konkret geht es hierbei um Schmerztherapie, Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, psychologische und seelsorgerische Betreuung, um Unterstützung zur Ernährung, zur Therapie von Blutarmut und Verbesserung des Immunsystems.
Schmerztherapie
Viele Menschen mit einer Tumorerkrankungen fürchten sich vor Schmerzen. Aber ist diese Befürchtung berechtigt? Nicht alle Krebserkrankungen sind schmerzhaft. Und wenn, dann meist in weit fortgeschrittenen Tumorstadien. Aber Schmerzen sind heute dank verschiedener Wirkweisen der unterschiedlichen Schmerzmedikamente sehr wirksam. Grundsätzlich werden die Schmerzmittel in zwei verschiedene Gruppen eigeteilt. Die erste Gruppe bilden die sogenannten Antiphlogistika. Sie wirken direkt am Ort des schmerzenden Organs. Bei stärkeren Schmerzen sind sie aber meist nicht ausreichend. Hier kommen Medikamente der zweiten Gruppe der Schmerzmittel hinzu, die an den Nerven oder im Gehirn verstoffwechselt werden und so ihre Wirkung entfalten. Sie werden in schwache und stärker wirkende Opioide unterteilt. Den besten Effekt haben die Medikamente, wenn sie in unterschiedlicher Dosierung miteinander kombiniert werden.
Die moderne Schmerztherapie ist effektiv. Auch stärkere Schmerzen können insbesondere von einem erfahrenen Schmerztherapeuten gut behandelt werden und sind, was die Nebenwirkungen angeht, vergleichsweise gut verträglich. Auch unter höheren Dosierungen kann die Lebensqualität auf ein lebenswertes Niveau angehoben werden, sodass die Betroffenen ein weitestgehend normales Leben führen können.
Natürlich sind Wirkung und Verträglichkeit der Schmerzmedikamente individuell unterschiedlich. Die klinische Erfahrung ist hier im Besonderen für den Behandlungserfolg von hoher Bedeutung. Die Schmerztherapie hat im Heinrich-Braun-Klinikum eine lange Tradition. Der Chirurg Heinrich Braun entwickelte in der 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bahnbrechende Neuigkeiten, für die er u. a. auch für den Medizin-Nobelpreis vorgeschlagen wurde. Diese Tradition wurde über die Zeit beibehalten. Es arbeiten mehrere Mitarbeiten in einer eigenen Klinik für Schmerztherapie >, die allen Mitarbeitern und Patienten rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Und das nicht nur während der stationären Behandlung, sondern auch in der weiteren ambulanten Behandlung in Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten.
"Wie geht es nach der stationären Behandlung eigentlich weiter?" fragen sich viele Patienten, insbesondere nach größeren Operationen oder komplexen Behandlungen. Hierfür steht unser hauseigener Sozialdienst > zur Verfügung. Der Sozialdienst arbeitet eng mit den behandelnden Ärzten, den Kranken- und Rentenversicherungen und den ambulanten Pflegediensten sowie Rehabilitationskliniken zusammen. Unter Berücksichtigung der individuellen Situation des einzelnen Patienten wird gemeinsam ein Konzept zur weiteren Behandlung nach Entlassung aus der stationären Behandlung erarbeitet.
Nachsorge
Bei allen Krebserkrankungen besteht für eine längere Zeit das Risiko, dass die Erkrankung wieder auftritt (rezidiv). Aus diesem Grund sollen alle erfolgreich behandelten Patienten eine strukturierte Nachsorge unterzogen werden, um rechtzeitig ein Wiederauftreten der Erkrankung zu erkennen und möglichst frühzeitig eine weiterführende Therapie zu beginnen.
Nach Operationen an der Bauchspeicheldrüse sind zwei weitere Aspekte wichtig: Zum einen kann es nach der Operation durch falsche Ernährung zu einer Mangelernährung kommen. Zum anderen kann auch nach längerer Zeit aufgrund der reduzierten Anzahl der Insulin-produzierenden Zellen zu einem Diabetes kommen, der dann natürlich frühzeitig und konsequent therapiert werden muss.
Psychoonkologie
Es steht außer Frage, dass eine neu aufgetretene Krebserkrankung für den Betroffenen und seinen Angehörigen eine seelische Extrembelastung darstellt. Zur Linderung dieser Belastungen, die durch Krankheit und Therapie entstehen, ist meist professionelle Unterstützung notwendig. Mit der Behandlung seelischer Probleme im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung beschäftigt sich die Psychoonkologie >, für die mehrere speziell ausgebildete Psychologen und Psychotherapeuten am HBK zur Verfügung stehen.
Psychoonkologische Betreuung und Beratung sollen bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung und ihren Folgen unterstützen. Gemeinsam mit Tumorpatienten und ihren Angehörigen wird nach Wegen gesucht, mit der veränderten Lebenssituation umzugehen. Folgende Interventionen werden im Rahmen der Behandlung angeboten und entsprechend der Bedürfnisse des Betroffenen und seinen Angehörigen eingesetzt:
- psychoonkologische Diagnostik und Psychoedukation
- psychotherapeutische Interventionen bei psychosozialen Belastungen und Krisensituationen
- ressourcen- und lösungsorientierte Interventionen
- Paar- und Familienberatung, Angehörigengespräche
- Entspannungsverfahren
- Sterbe- und Trauerbegleitung