Cookies

Ihre Cookie-Einstellungen

Die von dieser Website genutzten Cookies ermöglichen den einwandfreien technischen Betrieb der Website. Darüber hinaus werden analytische Cookies zur Darstellung von Google-Standortkarten ausschließlich bei Benutzung dieser verwendet. Weitergehende Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Weiter zur Website

Rachenkrebs (Pharynxkarzinom)

Der Rachen (Pharynx) gliedert sich in drei Abschnitte:
  • Der Nasenrachen (Nasopharynx) ist der hinter der Nase liegende Anteil des Rachens.
  • Der Mundrachen (Oropharynx) liegt hinter der Mundhöhle.
  • Der Kehlrachen (Hypopharynx) findet sich seitlich und hinter dem Kehlkopf. Er mündet in die Speiseröhre.
Der Rachen ist teilweise Teil des Schluck- und teilweise Teil des Atemweges. Ein Krebsleiden kann von allen drei Teilen des Rachens ausgehen.

Symptome

Mehr anzeigen

Rachenkrebs wächst lange im Verborgenen. Symptome für die Krebserkrankung treten erst relativ spät auf. Daher gibt es auch keine routinemäßigen Früherkennungsuntersuchungen (Screening).
  • Schluckstörungen, zum Teil verbunden mit ungewollter Gewichtsabnahme
  • Schmerzen beim Schlucken, die zum Teil in das Ohr ausstrahlen
  • Fremdkörpergefühl, Räusperzwang, Verschlucken
  • Vorliegen eines Schleimhautdefektes
  • Schwellungen im Bereich des Rachens
  • verminderte Zungenbeweglichkeit mit Schwierigkeiten beim Sprechen
  • Schwellungen am äußeren Hals
  • unklare Blutungen aus dem Mund
  • Luftnot, Behinderung der Nasenatmung
  • Mundgeruch

Ursachen

Mehr anzeigen

Wesentliche Risikofaktoren sind Alkoholmissbrauch und Rauchen. Teilweise werden Krebsleiden im Bereich des Nasen- und des Mundrachens auch durch Virusinfektionen bedingt.

Untersuchungen

Mehr anzeigen

Nur ein Teil des Rachens (Mundrachen) kann über den Mund direkt untersucht werden. Die Untersuchung der anderen Abschnitte des Rachens erfolgt über Mund oder Nase. Mit speziellen Instrumenten (Endoskopen) können dabei fast alle Abschnitte des Rachens eingesehen werden. Falls erforderlich, können diese Untersuchungen auch nach Betäubung der Mund- und Rachenschleimhaut erfolgen. Besteht dabei der Verdacht auf eine Krebserkrankung im Rachen oder müssen tiefe Abschnitte des Kehlrachens beurteilt werden, ist eine Untersuchung in Narkose notwendig. Dabei werden neben dem Rachen auch andere Organe der oberen Luft- und Speisewege untersucht. Weiterhin wird Gewebe aus dem vermuteten Krebsgeschwür zur feingeweblichen Untersuchung entnommen. Der Hals wird außerdem mit Ultraschall untersucht. Unabhängig davon erfolgen zusätzlich eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie vom Hals und eine Computertomografie vom Brustkorb.

Klassifikation

Mehr anzeigen

Die Einteilung der Stadien richtet sich nach der Größe des Krebsgeschwürs (Primärtumor), der eventuell befallenen Lymphknoten (Lymphknotenmetastasen) und gegebenenfalls vorhandener Absiedlungen in weiteren Organen (Fernmetastasen). Grundsätzlich gilt: Je fortgeschrittener das Tumorleiden, desto höher ist das Tumorstadium. Für die einzelnen Abschnitte des Rachens ist die Stadieneinteilung zum Teil unterschiedlich.

Nasenrachen
  • Stadium I: kleiner Primärtumor, keine Lymphknoten-, keine Fernmetastasen
  • Stadium II: kleiner oder mittelgroßer Primärtumor, kleinere Lymphknotenmetastasen auf der Tumorseite, keine Fernmetastasen
  • Stadium III: großer Primärtumor oder kleiner bis mittlerer Primärtumor mit bereits kleineren Lymphknotenmetastasen auf beiden Halsseiten aber noch keine Fernmetastasen
  • Stadium IV: sehr großer Primärtumor und/oder ausgeprägte Lymphknoten- und/oder Fernmetastasen

Mundrachen und Kehlrachen
  • Stadium I: kleiner Primärtumor, keine Lymphknoten-, keine Fernmetastasen
  • Stadium II: mittelgroßer Primärtumor, keine Lymphknoten-, keine Fernmetastasen
  • Stadium III: großer Primärtumor oder kleiner bis mittlerer Primärtumor mit bereits eine Lymphknoten- aber noch keine Fernmetastasen
  • Stadium IV: sehr großer Primärtumor und/oder ausgeprägte Lymphknoten- und/oder Fernmetastasen

Für Krebserkrankungen des Mundrachens, die durch Viren hervorgerufen wurden, existiert eine andere Stadieneinteilung.

Therapie

Mehr anzeigen

Die Therapiebehandlung von Krebserkrankungen im Rachenbereich ist vielfältig. Wesentliche Behandlungsmöglichkeiten sollen im Folgenden kurz dargestellt werden.

Grundsätzlich ist bei der Therapie entscheidend, ob die Erkrankung geheilt werden kann (kurative Behandlung) oder ob eine Linderung bei einem nicht heilbaren Krebsleiden erzielt werden soll (palliative Behandlung). Zunächst werden die Möglichkeiten für die kurative Behandlung dargestellt.

Die Behandlung von Krebserkrankungen im Bereich des Nasenrachens unterscheidet sich von einer Therapie im Bereich von Mund- und Kehlrachen wesentlich. Aufgrund der Nähe zur Schädelbasis können Krebserkrankungen im Bereich des Nasenrachens nicht operiert werden. Hier ist bei niedrigeren Stadien eine alleinige Bestrahlungsbehandlung, und bei höheren Stadien eine Bestrahlungsbehandlung kombiniert mit einer Chemo- oder Immuntherapie etabliert.

Für Krebserkrankungen im Bereich des Mund- und Kehlrachens stellt die Operation eine wesentliche Möglichkeit der Therapie dar. Hierzu verwenden wir nach Möglichkeit den CO2 Laser. Damit können die Tumore über den Mund entfernt werden. Bestimmte Defekte müssen gegebenenfalls auch plastisch gedeckt werden. Dazu verwenden wir Gewebe vom Unterarm oder auch von der Brustwand. Bei ausgedehnteren Tumoren ist nach einer Operation eine Bestrahlung gegebenenfalls in Kombination mit einer Chemo- oder Immuntherapie erforderlich. In bestimmten Stadien stellt auch eine alleinige Bestrahlungsbehandlung in Kombination mit Chemo- oder Immuntherapie eine Alternative dar. Die Bestrahlungsbehandlung erfolgt in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie >.

Eine alleinige medikamentöse Therapie (Chemo- oder Immuntherapie) kann Krebserkrankungen im Rachenbereich nicht heilen. In Fällen, wo eine Heilung der Krebserkrankung nicht mehr möglich ist, kann mit einer medikamentösen Therapie aber eine zumindest zeitweise Verkleinerung des Tumors und damit eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden (palliative Behandlung).

Rehabilitation

Mehr anzeigen

Nach der zum Teil sehr intensiven Behandlung des Krebsleidens sind verschiedene Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionen erforderlich. Diese Maßnahmen müssen nach Abschluss der stationären Behandlung teilweise noch ambulant weitergeführt werden. Hierbei arbeiten wir sehr eng mit unseren ambulanten HNO-Kollegen zusammen.

Für die Schluckfunktion ist eine zum Teil intensive Beübung durch entsprechend geschultes Personal (Logopäden >) notwendig. Dies beginnt bereits während des stationären Aufenthaltes und muss in bestimmten Fällen auch ambulant weiter fortgesetzt werden. Gegebenenfalls unterstützt eine zuvor gelegte, über die Bauchdecke austretende Magensonde (PEG) die Ernährung unter der Therapie. Unser Ziel ist es aber, die natürliche Ernährung, sofern nur irgendwie möglich, wiederherzustellen.

Für die Sprache ist teilweise ebenso ein intensives Training erforderlich.

Aber auch weitere unterstützende Maßnahmen wie Schmerztherapie, Physiotherapie, Lymphdrainage oder auch die Versorgung eines gegebenenfalls noch bestehenden Luftröhrenschnittes werden in Zusammenarbeit mit ambulanten Kollegen und Dienstleistern organisiert. Bezüglich der zustehenden Sozialleistungen werden die Patienten durch unseren Sozialdienst > informiert und betreut. Falls gewünscht, erfolgt auch eine Betreuung durch unsere Kolleginnen der Psychoonkologie >.

Nachsorge

Mehr anzeigen

Leider ist auch eine intensive Therapie keine Garantie, dass der Rachenkrebs nicht wieder auftreten kann. Bereits betroffene Patienten können auch an anderen Stellen des oberen Luft- und Speiseweges Krebsleiden entwickeln. Daher sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen ausgesprochen wichtig. Nur so ist es möglich, ein Wiederauftreten der Rachenkrebserkrankung (Rezidiv) oder das Auftreten eines weiteren Krebsgeschwürs (Zweittumor) frühzeitig zu erkennen. Hierzu erhalten die Patienten regelmäßige ambulante Wiedervorstellungstermine.

Nachsorgeregime Tumorsprechstunde:     
  • 1. bis 3. Jahr: vierteljährlich
  • 4. bis 5. Jahr: halbjährlich
Zusätzlich führen wir in bestimmten Abständen Kontrolluntersuchungen in Narkose und Computertomografie-Untersuchungen durch. In bestimmten Fällen erfolgt auch eine Kontrolle mittels PET-CT.