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Neuigkeiten

Dank neuem Röntgenreizbestrahlungsgerät können mehr Patienten mit Gelenkverschleiß behandelt werden

05.12.2023

Das Heinrich-Braun-Klinikum hat ein zusätzliches Bestrahlungsgerät angeschafft, welches seit Oktober speziell ambulanten Patienten mit entzündlichen und verschleißbedingten Gelenkerkrankungen wie Arthrose zugutekommt und für weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit sorgt. Bis jetzt konnten am HBK jährlich rund 500 Patienten mittels der niedrig dosierten Strahlentherapie behandelt werden. Mit der Inbetriebnahme des weiteren Gerätes können die Kapazitäten für diese Therapie erhöht werden und mehr Patienten davon profitieren.

Chronische Gelenkschmerzen, wie sie bei Arthrose auftreten können, sind für Betroffene im Alltag oft eine große Belastung. Besonders gefährdet sind Menschen ab einem Alter von 45 Jahren, Frauen mehr als Männer. Neben erblich bedingten Faktoren zählen zu den weiteren Risikofaktoren ein starkes Übergewicht sowie vorangegangene Verletzungen oder eine zu starke Belastung der Gelenke. Die Gelenkschmerzen wiederum führen oft zu verminderter körperlicher Aktivität, was dann das Risiko für Herzerkrankungen erhöht. Wenn andere Therapien wie Krankengymnastik, Ultraschall oder Medikamente nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann die niedrig dosierte, lokale Röntgenreizbestrahlung durchgeführt werden, die bereits seit Jahrzehnten eine bewährte Behandlungsmethode darstellt, und Schmerzen in den betroffenen Gelenken lindern und damit auch die Beweglichkeit und Lebensqualität verbessern kann.

In Deutschland entfallen etwa ein Drittel aller Strahlentherapien auf gutartige Erkrankungen, davon circa 40 % auf Arthrosen. Pro Jahr bedeutet das rund 15.000 Arthrose-Bestrahlungen. Neben den klassischen Arthrosen zählen schmerzhafte Fersensporne oder der sogenannte Tennisellenbogen zu den häufigsten Überweisungsdiagnosen. Am HBK konnten zuletzt im Jahr rund 500 ambulante Patienten mit entzündlichen Erkrankungen mit der Röntgenreizbestrahlung behandelt werden. „Bislang wurde die Therapie am HBK mit den Linearbeschleunigern durchgeführt, die auch im Kampf gegen Krebs zum Einsatz kommen. Dies bindet natürlich Kapazitäten, die wir dringend für unsere Tumorpatienten benötigen. Angesichts steigender Überweisungszahlen von Patienten zur Röntgenreizbestrahlung wurde deshalb in ein neues Bestrahlungsgerät investiert, mit dem man nun exklusiv gutartige Erkrankungen behandelt“, erklärt Dr. med. Alexander D. Boicev, der als Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am HBK sowie in der Strahlentherapie-Praxis in der HBK-Poliklinik tätig ist.

Die Röntgenreizbestrahlung im Detail
Das sogenannte Orthovoltgerät besteht aus einem schwenkbaren Arm mit integriertem Röntgenstrahler. Bei der Reizbestrahlung wird eine viel geringere Strahlendosis verwendet als bei Krebserkrankungen. Eine digitale Bestrahlungsplanung und eine permanente Prozessüberwachung während der Behandlung sorgen für ein Höchstmaß an Patientensicherheit. Durch die Röntgenreizbestrahlung werden im Gewebe entzündungshemmende Botenstoffe angeregt und entzündungssteigernde Botenstoffe sowie die Produktion von Stickoxid gehemmt. Dies und weitere Mechanismen führen langfristig zu einer Schmerzreduktion. Über 70 % der behandelten Patienten sprechen auf die Strahlentherapie an. „Eventuelle Nebenwirkungen, wie vorrübergehende Hautrötung oder Hauttrockenheit sind im Vergleich zu möglichen Folgen aufgrund chronischen Schmerzmittelgebrauchs, wie z. B. Nierenschäden, zu vernachlässigen“, erläutert der Facharzt für Strahlentherapie. „Auch das Risiko, mit den Röntgenstrahlen Veränderungen am Erbgut oder gar einen bösartigen Tumor auszulösen, ist verschwindend gering. In der Literatur finden sich dazu keine beschriebenen Fälle.“

Für die Behandlung ist eine Überweisung vom Orthopäden, Chirurgen oder Hausarzt zum Strahlentherapeuten notwendig. Nach einem ausführlichen Erstgespräch wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Die Therapie wird als Serienbehandlung durchgeführt und erstreckt sich in der Regel über drei Wochen mit insgesamt sechs Sitzungen. Die Bestrahlung selbst dauert etwa 30 Sekunden und ist völlig schmerzfrei. Falls nach zirka drei Monaten noch Restbeschwerden bestehen, kann die Therapie wiederholt werden. Die Kosten für die Schmerzbestrahlung werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.


Ansprechpartner

Praxis für Strahlentherapie | MVZ Poliklinik West | Zwickau


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