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G-BA-Richtlinie zur Versorgung der hüftgelenknahen Oberschenkelfrakturen
20.06.2024Im Jahr 2012 wurde das Zentrum für Alterstraumatologie am HBK als Pilotklinik der DGU erstmals auditiert und seither mehrmals erfolgreich rezertifiziert. Damit wird auch für dieses Zentrum eine optimale Versorgung von älteren Unfallpatienten von unabhängiger Stelle bestätigt.
Wenn ältere Patienten einen Unfall erleben oder stürzen, ist häufig ein Oberschenkelhalsbruch die Folge. Befindet sich die Fraktur in der Nähe des Hüftgelenkes, greift die Richtlinie zur Versorgung der hüftgelenknahen Femurfraktur – QSFFx-RL. Dafür hat der G-BA Mindestanforderungen an die Struktur- und Prozessqualität für die Versorgung von Patienten festgelegt. Das Ziel der Richtlinie ist die Gewährleistung einer frühestmöglichen und hochwertigen operativen Versorgung von Betroffenen. Seit 2023 tritt der Beschluss stufenweise bis 2026 in Kraft. 2023 musste deshalb erstmalig die Einhaltung der Struktur- und Prozessanforderungen an das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und die Krankenkassen übermittelt werden.
Zusätzlich fand im April die erste Vor-Ort-Prüfung durch den medizinischen Dienst im Auftrag der Krankenkassen zur Richtlinie statt. Das Prüfverfahren bestand aus zwei Prüfungskategorien. Zum einen wurden die durch den G-BA festgelegten allgemeinen und spezifischen Mindestanforderungen kontrolliert. Im Fokus standen die Klinikstrukturen, die Anzahl und Qualifikationen der Ärzte und Pflegenden in den Organisationseinheiten und die Einhaltung des Facharztstandards. Zum anderen erfolgte die stichprobenartige Kontrolle der Patientenakten nach den Mindestanforderungen an die Prozessqualität und die klinikintern gestalteten Prozessanforderungen. Die Begutachtung begann mit der Aufnahme des Patienten in der Zentralen Notaufnahme, dem geriatrischen Aufnahmescreening ab 70 Jahren, der Überprüfung der Einwilligungsfähigkeit der Patienten, der Einhaltung der präoperativen Verweildauer unter 24 Stunden, dem angewendeten Operationsverfahren, dem Umgang mit gerinnungshemmender Medikation, dem patientenorientierten Blutmanagement, der orthogeriatrischen Zusammenarbeit und der Einhaltung der Frühmobilisation am ersten postoperativen Tag – auch an Sonn- und Feiertagen. Bis 2026 ist für jeden Patienten im Prüfbereich, mit einem positiven geriatrischen Screening, die täglich geriatrische Facharztkompetenz sicherzustellen. Die Gewährleistung dieser Vorgabe bleibt auch in Zukunft eine Herausforderung. Das HBK erfüllte alle Qualitätsanforderungen und hat die erste Prüfung erfolgreich bewältigt.
Die Klinik für Unfallchirurgie dankt allen beteiligten Kliniken und Organisationseinheiten sowie dem Controlling für die gemeinsame Vorbereitung und Umsetzung der Prüfung.
Ansprechpartner
Sekretariat Unfallchirurgie, Tel.: 0375 51-4744