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Tilo Kranepohl zum Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie berufen

Zum 1. Juni 2023 übernimmt der erfahrene Chefarzt Tilo Kranepohl die Leitung der Klinik. Er folgt auf Dipl.-Med. Cornelia Stefan, die sich im September nach zwölf Jahren an der Spitze der Klinik in ein neues Aufgabenfeld verabschiedet.

Der 50-Jährige Tilo Kranepohl kann auf nahezu zwei Jahrzehnte ärztlicher Tätigkeit in Sachsen-Anhalt verweisen, zuletzt als Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie am Salus-Fachklinikum Bernburg. Als erfahrener Facharzt mit langjährigen Leitungserfahrungen weiß er, worauf es als neuer Chefarzt einer Klinik ankommt: „Eine neue Klinik, mit gewachsenen Teams, komplexen internen Strukturen und vielfältigen externen Partnern, erfordert zunächst viel Zuhören, Verstehen und eine offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten, um Positives zu bewahren und punktuell zu optimieren. Es ist der scheidenden Chefärztin Cornelia Stefan und den Mitarbeitenden zu verdanken, dass ich eine funktionierende und professionell geführte Klinik übernehmen darf, die keiner akuten Maßnahmen bedarf“, freut sich Tilo Kranepohl.
Besonders wichtig ist es dem gebürtigen Sachsen-Anhalter, zügig die lokalen Behörden, ambulanten Hilfssysteme und Bildungsträger kennenzulernen. Durch eine gemeinsame Arbeit und den Austausch von Know-how möchte Herr Kranepohl die Qualität der Versorgung weiter verbessern und den Bedürfnissen der jungen Patienten und ihrer Bezugspersonen bestmöglich gerecht werden. Der fünffache Familienvater kennt die Herausforderungen, mit denen die Kinder und Jugendlichen konfrontiert werden: Bildungsdefizite, emotionale Verrohung, Medienabhängigkeiten und andere gesellschaftliche Risikofaktoren prägen das psychische Wohlbefinden der jungen Generation. „Bei der Behandlung der uns anvertrauten Patienten lege ich besonderen Wert darauf, den Fokus weg von einer vordergründigen Defizitorientierung hin zu ersten konstruktiven Schritten und den damit einhergehenden, real erlebbaren Verbesserungen zu lenken“, erläutert der Mediziner seinen Ansatz der positiven Sichtweise. „Damit dies gelingt, braucht es eine enge Zusammenarbeit mit den Hilfs- und Bildungsträgern, um gemeinsam gute Wegbegleiter für unsere Kinder und Jugendliche zu sein“, fasst Tilo Kranepohl zusammen.
 
Das Heinrich-Braun-Klinikum freut sich darüber das es gelungen ist, den erfahrenen Mediziner für die Kliniknachfolge zu gewinnen. Der Ärztliche Direktor, Dr. med. Karsten Fröhlich sagt dazu: „Nach 20 Jahren Einsatz und Wirken für die Kinder und Jugendpsychiatrie in Sachsen-Anhalt sind wir uns sicher, dass Chefarzt Kranepohl mit seiner Fachkompetenz, seinem Einfühlungsvermögen und seiner Leidenschaft für die Kinder- und Jugendpsychiatrie eine wertvolle Bereicherung für die Klinik und die Netzwerkpartner der Region sein wird. Gleichzeitig möchten wir uns ausdrücklich bei der scheidenden Chefärztin Dipl.-Med. Stefan bedanken. Sie hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie am HBK in den vergangenen 30 Jahren maßgeblich geprägt und es ist Ihrem Engagement zu verdanken, dass das Fachgebiet seit 2011 als eigenständige Klinik fest am HBK verankert ist. Für Ihren weiteren Weg wünschen wir Ihr alles Gute.“   
 
Zur Person Tilo Kranepohl
Herr Kranepohl begann seine Laufbahn mit einer Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger und erlangte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur. Sein Studium der Humanmedizin absolvierte er von 1998-2004 an der Martin-Luther-Universität Halle. Der gebürtige Dessauer durchlief anschließend bis 2010 seine Facharztausbildung am Salus-Fachklinikum Bernburg und erweiterte seine Kenntnisse durch eine psychotherapeutische Weiterbildung am Institut für Verhaltenstherapie Brandenburg.
Nach Abschluss der Facharztausbildung arbeitete Tilo Kranepohl zunächst als Oberarzt im klinischen und ambulanten Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bernburg. Anschließend fand er für fünf Jahre eine berufliche Herausforderung am Städtischen Klinikum in Dessau, wo er unter anderem als leitender Facharzt des Sozialpsychiatrischen Zentrums und als Konsiliararzt der pädiatrischen Abteilung tätig war. Im Jahr 2017 kehrte der Mediziner mit erweiterten Qualifikationen, einschließlich der Weiterbildungsbefugnis für die Facharztausbildung sowie verhaltenstherapeutischer und tiefenpsychologischer Zusatzqualifikationen, nach  Bernburg zurück und übernahm zunächst die Position des Leitenden Oberarztes, bevor er 2018 zum Chefarzt der Klinik berufen wurde. Mit seiner langjährigen Erfahrung, fundierten Fachkenntnissen und seinen zusätzlichen Qualifikationen ist Herr Kranepohl bestens vorbereitet, die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Heinrich-Braun-Klinikum zu übernehmen.
 
Kurz informiert zur Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters
Die 2011 etablierte Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters behandelt Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren, die z. B. Auffälligkeiten im Verhalten, der Gefühlswelt und der Entwicklung von Fähigkeiten aufweisen. Für die Diagnostik und Therapie steht ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegefachkräften und Therapeuten zur Verfügung. Die Klinik verfügt über 26 stationäre Betten sowie 18 Tagesklinik-Plätze. Damit sichert die Einrichtung rund um die Uhr die Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen der Region. Hinzu kommt ein breites ambulantes Angebot an Institutsambulanzen, Sprechstunden im Medizinischen Versorgungszentrum der HBK-Poliklinik gemeinnützigen GmbH und speziellen Angeboten wie der Multifamilientherapie oder dem KIDSTIME®-Workshop für Kinder psychisch kranker Eltern und ihre Familien. Zudem ist die Klinik mit für den Patienten wichtigen Institutionen und Ansprechpartnern wie Kindereinrichtungen, Schulen, Jugendamt und Beratungsstellen gut vernetzt.