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Neuigkeiten

HBK-Aufsichtsrat positioniert sich zu Spezialbehandlungen der Neurochirurgie

10.01.2023

In seiner Sondersitzung am 10. Januar 2023 hat sich der HBK-Aufsichtsrat zu den Spezialbehandlungen der Klinik für Neurochirurgie am Standort Zwickau | Werdauer Straße positioniert: die NanoTherm®-Therapie wird eingestellt, Thekaloskopie soll bleiben.

In der Diskussion um den Erhalt der Spezialbehandlungen Thekaloskopie und NanoTherm®-Therapie, die an der bisherigen Paracelsus-Klinik Zwickau an der Werdauer Straße vorgenommen wurden, hat der Aufsichtsrat des Heinrich-Braun-Klinikums nach der Übernahme der Klinik nun eine Entscheidung getroffen. Demnach werde die NanoTherm®-Therapie nicht fortgesetzt und soll die Thekaloskopie nach Möglichkeit erhalten bleiben. Das teilte das Heinrich-Braun-Klinikum nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung mit.

„Das HBK als Schwerpunktversorger der öffentlichen Hand bietet eine umfangreiche und sehr gute medizinische Versorgung an. Als Aufsichtsrat haben wir großes Interesse an medizinischen Innovationen einerseits und erwarten Sicherheit in organisatorischen und rechtlichen Fragen andererseits. Mit der heutigen Entscheidung werden wir dem gerecht, wofür das Klinikum steht und weiter stehen wird: Die moderne und stabile medizinische Versorgung in Zwickau und Umgebung,“ sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Lutz Feustel, nach der heutigen Sondersitzung.
 
Begleitet von teils öffentlich geführten Diskussionen über den Fortbestand neurochirurgischer Behandlungen am Standort Werdauer Straße nach dem Entzug des dafür notwendigen Versorgungsauftrages durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, hat sich der Aufsichtsrat in zwei Sondersitzungen am 22. Dezember 2022 und am 10. Januar 2023 ausführlich mit der Materie befasst. Dabei wurden medizinische, wissenschaftliche, organisatorische und wirtschaftliche Aspekte intensiv beleuchtet und abgewogen.
Im Ergebnis sehen die Mitglieder des Aufsichtsrates keine Fortführung der an der Paracelsus-Klinik Zwickau angebotenen Behandlungsversuche durch die NanoTherm®-Therapie (MagForce). Diese Behandlung wird am HBK künftig nicht mehr vorgenommen. Die Methode zeigt sich aufgrund vieler Hindernisse in ihrer bisherigen Verwendung sowie angesichts der Konkurrenz zu anderen etablierten Methoden, als nicht zukunftsfähig. Zudem befindet sich das Verfahren im Frühstadium der klinisch-experimentellen Anwendung. Derartige Phase-1-Studien erfolgen in der Regel an universitären Einrichtungen. Das HBK beteiligt sich grundsätzlich nicht an Studien dieser frühen Phase.
 
Gleichzeitig sprechen sich die Mitglieder des Aufsichtsrates für die Fortsetzung der Thekaloskopie aus, die unter bestimmten Voraussetzungen weiter am HBK bestehen soll. Sie folgen damit einem Vorschlag der Geschäftsführung. Zu den notwendigen Voraussetzungen gehören:

  • Es wird sichergestellt, dass die Behandlungsmethode in Form von prospektiven Studien zu dokumentieren und damit wissenschaftlich aufzuarbeiten ist.
  • Ein Versicherer hat Haftpflichtdeckungsschutz für die Anwendung bestätigt.
  • Die Kostentragung ist für die Anwendung gewährleistet.
„Unser Klinikum hat sich selbstverständlich an alle Regularien und Vorschriften zu halten, erst recht vor dem Hintergrund einer Trägerschaft der öffentlichen Hand. Im Rahmen dessen sehen wir augenblicklich durchaus Chancen, dass die Thekaloskopie mittelfristig weitergeführt werden kann. Wichtig ist uns insbesondere, dass wir nach Kräften versuchen den Menschen zu helfen, für die diese Behandlungen offenkundig eine Verbesserung ihrer Lebensqualität oder Linderung ihrer Beschwerden bedeutet. Sollte es in diesem Zusammenhang an anderen Kliniken weltweit Rahmenbedingungen geben, die die Spezialbehandlungen Thekaloskopie und NanoTherm®-Therapie einfacher möglich machen, hat der Aufsichtsrat heute beschlossen, dass den betreffenden Chefärzten die Möglichkeit einzuräumen ist, im Rahmen von in Summe jeweils bis zu drei Monaten Beurlaubungen diese Behandlungen an anderen Kliniken vorzunehmen. Wir wollen ermöglichen, was geht!“ sagte Feustel nach der Sitzung weiter.

Was sind Arachnoiditis und Tarlov-Zysten?  

Spinale Arachnoiditis bezeichnet eine Entzündung der Spinnengewebshaut des Rückenmarkes. Die Folge sind Verklebungen und Verdickungen im Rückenmark, die in einigen Fällen schwere Schmerzen bei den Betroffenen auslösen können. Ein Großteil der medizinischen Fachwelt bezweifelt, dass es sich hier um eine eindeutig identifizierbare Krankheit handelt. Eine Arachnoiditis kann die Folge von Blutungen, Verletzungen und vorangegangenen Operationen sein. 

Tarlov-Zysten sind mit Nervenwasser gefüllte Aussackungen der Nervenwurzelhaut im Bereich der Lendenwirbelsäule. Sie gelten in der medizinischen Fachwelt als prinzipiell asymptomatisch und nicht mit Beschwerden verbunden und bedürfen nur sehr selten einer medizinischen Therapie.

Was ist das Verfahren Thekaloskopie?

Zur Behandlung der angenommenen Symptome von Tarlov-Zysten hat die ehemalige Paracelsus-Klinik Zwickau die Methode der Thekaloskopie angeboten, die weltweit exklusiv in Zwickau zu finden ist.

Die Thekaloskopie ist ein Eingriff, bei dem mit einem flexiblen Endoskop in den Nervenwasserraum in Höhe der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins eingedrungen wird, um Verklebungen (Arachnoiditis) zu lösen. 

Was ist die NanoTherm®-Therapie? 

Die sogenannte NanoTherm-Therapie, die von der MagForce AG entwickelt wurde, gehörte ebenfalls zum angebotenen Behandlungsrepertoire der ehemaligen Paracelsus-Klinik Zwickau.

Kern der Therapie ist, dass magnetische Nanopartikel in einen Tumor eingebracht und anschließend durch ein magnetisches Wechselfeld erwärmt werden. Die Annahme ist, dass dadurch die Krebszellen zerstört werden. 

 


Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation, Tel.: 0375 51-2470