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Neuigkeiten

30 Jahre Luftrettung am Zwickauer Heinrich-Braun-Klinikum

01.08.2021

Über 37.000 Mal ist der Rettungshubschrauber „Christoph 46“ seit 1991 von seinem Standort am Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau abgehoben, um im Notfall schnelle Hilfe zu leisten. Wir nehmen dies zum Anlass, um einen kleinen Ausflug in seine 30-jährige Geschichte zu machen.

Am 1. August 1991 wurde ein Rettungshubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF), damals eine BO105, am Zwickauer Heinrich-Braun-Klinikum stationiert. Das HBK als großes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung war ein Grund für die Ansiedelung des Luftrettungsstandortes in Zwickau. Seither ist "Christoph 46" fester Bestandteil in der Notfallversorgung der Region. Im Jahr 2009 erfolgte der Wechsel auf das modernere Hubschraubermodell EC135. Zwar hat sich die Farbe des Rettungshubschraubers 2019 aufgrund einer europaweiten Neuausschreibung vom Rot-weiß der DRF in das Gelb der gemeinnützigen ADAC Luftrettung geändert, die standortbezogene Bezeichnung des Helikopters "Christoph 46" blieb jedoch unverändert. Gleichgeblieben ist neben dem Einsatzgebiet über einen Radius von bis zu 70 Kilometern auch das gemeinsame Ziel: In Notfallsituationen schnelle und sichere Hilfe aus der Luft zu leisten. Prof. Dr. med. Andreas Wolfgang Reske, Hubschrauber-Notarzt und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am HBK erklärt: „Mit der Luftrettungsstation direkt auf dem Klinikgelände haben wir hier am HBK eine besondere Situation, wie wir sie nur an wenigen Standorten finden. Nur rund zwei Minuten braucht die Crew, um zum Einsatzort aufzubrechen. Die langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft zwischen unserem Krankenhaus und der Luftrettung sorgt für eine stabile notfallmedizinsche Versorgung unserer Patienten auf höchstem fachlichem Niveau.

Das Team der Station besteht derzeit aus 25 Crew-Mitgliedern: darunter drei Piloten, vier Notfallsanitäter (TC-HEMS) der ADAC Luftrettung und 18 Notärzte vom Heinrich-Braun-Klinikum. Stationsleiter am Zwickauer Standort ist Pilot Mario Hartmann, Leitender Notfallsanitäter (TC-HEMS) Frank Peschel sowie Leitender Hubschraubernotarzt Dr. med. Frank Thümmler, Leitender Oberarzt am HBK und bereits seit 2003 in der Luftrettung im Einsatz.

Im vergangenen Jahr flog die Crew von "Christoph 46" 1.232 Einsätze – das entspricht im Durchschnitt drei bis vier Alarmierungen pro Tag. Häufigster Einsatzgrund war bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 35 Prozent schwere Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 30 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 15 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei acht Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Die Einsatzorte lagen in 93 Prozent der Fälle in Sachsen.

Die Anzahl der Alarmierungen des ADAC Rettungshubschraubers ging wegen der coronabedingten Abnahme der Mobilität gegenüber dem Vorjahr etwas zurück. Dennoch war die Crew von "Christoph 46" im Jubiläumsjahr in bisher unbekanntem Maße gefordert: Die in Reaktion auf die Corona-Pandemie eingeführten, noch strengeren Sicherheits- und Hygienekonzepte sowie die ständige Infektionsgefahr sorgten bei den Besatzungen für eine deutlich stärkere Belastung im Einsatz.

Der Rettungshubschrauber, Typ EC135, im Detail
"Christoph 46" gehört zu den modernsten Rettungshubschraubern. Die Maschine des Typs EC135 hat mehr als 1.200 PS. Sie ist rund zwölf Meter lang, etwa zweieinhalb Meter breit und dreieinhalb Meter hoch. Der Rotordurchmesser beträgt rund zehn Meter. Die Reichweite einer EC135 liegt bei rund 600 Kilometern. Die Fluggeschwindigkeit beträgt mehr als 220 Stundenkilometer. Der Hubschrauber startet täglich von 7.00 Uhr bis Sonnenuntergang. Oft ist er das schnellste und manchmal auch einzige verfügbare Rettungsmittel. Überfüllte Straßen oder zeitraubende Umwege sind dabei kein Hindernis. Alarmiert wird "Christoph 46" über die Notrufnummer 112, disponiert von der Integrierten Regionalleitstelle Zwickau. Sie alarmiert das jeweils nächstgelegene, am besten geeignete Rettungsmittel.

Im September ist über "Christoph 46" eine Bilderausstellung im Heinrich-Braun-Klinikum geplant. Interessierte können dann verschiedene Aufnahmen des Rettungshubschraubers, verbunden mit kleinen Anekdoten, im Zentralverbinder von Haus 6 am Standort Zwickau bestaunen.