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Erfolgreiches Forschungsprojekt: Plasma tötet Hirntumorzellen ab
09.04.2024Hirntumorzellen mit Kaltplasma bekämpfen? Dazu gibt es weltweit kaum belastbare Forschungsergebnisse. Damit sich das ändert, forscht ein Expertenteam der Neurochirurgie II des HBK, der Neuropathologie des Universitätsklinikums Magdeburg und der Westsächsischen Hochschule seit 2022 gemeinsam.
Hirntumore stellen sowohl Patienten als auch die behandelnden Ärzte vor große Herausforderungen. Durch ihr verdrängendes oder invasives Wachstum können sie erhebliche neurologische Beschwerden nach sich ziehen und unter Umständen auch das Leben bedrohen. Die komplette Entfernung eines Hirntumors ist leider nicht immer, ohne die Gesundheit des Patienten zu gefährden, möglich. Verbliebene Tumorreste erhöhen aber die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Tumorwachstums.
Genau an diesem Punkt setzen Prof. Dr. Maik Fröhlich von der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) und die Mediziner PD Dr. Michael Luchtmann und Dirar Aldabek vom Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau (HBK) sowie Prof. Dr. Christian Mawrin und Peter John vom Institut für Neuropathologie des Universitätsklinikums Magdeburg an. Bereits seit 2022 arbeiten sie gemeinsam an dem Ziel, Hirntumorgewebe mit modernsten Techniken auch an Stellen vollständig zu entfernen, wo dies vorher nicht sicher möglich war.
Nun ist es den Wissenschaftlern gelungen, unter Laborbedingungen Hirntumorzellen durch die Behandlung mit physikalischem Plasma abzutöten. Das physikalische Plasma ist mit maximal 50 °C deutlich kühler als das natürliche Plasma und besitzt die Eigenschaft, Keime und ungewünschtes Gewebe gezielt zu zerstören.
Unter Laborbedingungen ist es den Forschern gelungen, das Verfahren erfolgreich bei unterschiedlichen Formen an Hirntumoren anzuwenden. „Wir haben verschiedene Versuchsreihen in verschiedenen Szenarien durchgeführt und die Krebszellen dabei zu fast hundert Prozent eliminiert“, berichtet Prof. Dr. Maik Fröhlich von der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Die Ergebnisse sollen Mitte dieses Jahres veröffentlicht werden.
Nach den Erfolgen im Labor geht es für die Zwickauer Forscher nun darum, die Ergebnisse in die Praxis zu überführen. In einem ersten Schritt soll dabei gezüchtetes Tumorgewebe bekämpft werden. Das langfristige Ziel der Forschung ist es, dieses Gewebe im Rahmen einer operativen Resektion mit Hilfe des physikalischen Plasmas vollständig zu entfernen.
Quelle: Pressemitteilung der Westsächsischen Hochschule Zwickau vom 08.04.2024.