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Neuigkeiten

100 Jahre Standort Zwickau

01.12.2021

Am 1. Dezember 1921 wurde in Marienthal ein modernes Krankenhaus in Betrieb genommen. 100 Jahre später ist der Standort Zwickau des Heinrich-Braun-Klinikums ein Ort für medizinische Innovation, professionelle Pflege und ein Wirtschaftsfaktor für die Region. Das bietet Anlass für Rückblick sowie Bestandsaufnahme.

Der Standort Zwickau kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Beginnend mit seiner Bauphase überdauerte er zwei Weltkriege, eine Weltwirtschaftskrise, vier politische Systeme und befindet sich aktuell in einer Pandemie mit ungewissem zeitlichem Horizont. „In all diesen Jahren ist aber eines immer gleich geblieben: Das HBK war stets eine verlässliche Anlaufstelle für Bürger der Region Zwickau, die einer medizinischen Versorgung bedürfen. Das ist den Generationen an engagierten Mitarbeitern zu verdanken, für die ihre Tätigkeit eine Berufung darstellt und die trotz aller widrigen Umstände ihr Bestes für unsere Patienten geben“, sagt Rüdiger Glaß, Geschäftsführer der Heinrich-Braun-Klinikum gemeinnützige GmbH. Er bedauert außerordentlich, dass das Jubiläum des Klinikstandortes aufgrund der Pandemie nicht angemessen begangen werden kann. „Kein Festakt, kein großes Mitarbeiterfest, kein Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit – wir werden den Jubiläumstag in aller Stille begehen, weil all unsere Kräfte gebraucht werden, um die aktuelle Pandemie-Lage zu bewältigen“, führt Glaß weiter aus. Um zu zeigen, welchen Weg die Einrichtung bisher zurückgelegt hat, und dass wir fit für die Zukunft sind, dafür stellen wir drei entscheidende Faktoren damals und heute gegenüber.
 
Das Gelände
Damals
Heinrich Braun plante das Klinikareal 1911 im sogenannten Pavillonsystem. Von einem Hauptgebäude ausgehend entstanden nach und nach weitere eigenständige Bauten, die sich zu einem Gesamtkomplex zusammenfügen, der frische Luft und Ausblicke in die Natur in die Krankensäle brachte. Aufgrund der Lage außerhalb der Stadt wurden alle notwendigen Einrichtungen auf dem Gelände angesiedelt: Von Ärztehäusern und Schwesternwohnheimen über eine Gärtnerei, Küche und Wäscherei bis hin zu den medizinischen Einrichtungen – nahezu 40 Bauten zählte das Areal bereits in seinen Anfangsjahren. Am 6. November 1924 wurde der Standort an das Zwickauer Straßenbahnnetz angeschlossen.
 
Heute
Das Erbe Heinrich Brauns mit dem weitläufigen Gelände ist unter heutigen Gesichtspunkten nicht mehr zeitgemäß. Seit den 2000er Jahren sieht deshalb die Zielplanung des HBK eine Zentralisierung der medizinischen Fachbereiche vor. Schritt für Schritt wird dies mit Neubauten konsequent umgesetzt. Entlang eines Zentralverbinders werden die Gebäude miteinander verbunden und damit die logistischen Prozesse optimiert und perspektivisch für einen deutlichen Rückgang des Verkehrsaufkommens im Gelände sorgen. So gilt auch 100 Jahre nach der Inbetriebnahme, dass Patienten im weitläufigen, parkähnlichen Gelände Ruhe und Erholung finden können. Im Jahr 2021 finden sich auf dem Gelände des HBK rund 30 Gebäude. Nach wie vor wird der Standort vom ÖPNV angefahren, der Individualverkehr machte es jedoch erforderlich, in Summe rund 1.300 Parkplätze für Mitarbeiter und Patienten/Besucher vorzuhalten.
 
Die Mitarbeiter
Damals
In den Gründerjahren erhielt der Ärztliche Direktor seine eigene Villa und Ärzte wurden in Zweifamilienhäusern untergebracht. Für die damals – ausschließlich weiblichen – Pflegekräfte, standen 165 Stuben in den Schwesternwohnheimen zur Verfügung. Kurz nach der Eröffnung zählte das Krankenstift 212 Mitarbeiter – vom Anstaltsdirektor über Ärzte, Pflegekräfte, Verwaltungsmitarbeiter, Handwerker, einem Geistlichen bis hin zu den sogenannten „Haus-, Wasch- und Küchenmädels“. Die größte Mitarbeitergruppe war die Pflege mit knapp 90 Beschäftigten. Seit 1945 wurden diese in einer eigenen Schwesternschule in der ehemaligen Villa Heinrich Brauns ausgebildet. Auch Heinrich Braun selbst setzte sich außerordentlich für Wissenschaft und Lehre ein und schuf ein Standardwerk der Chirurgie, welches bis in die 1970er Jahre hinein für die Ausbildung von Chirurgen maßgeblich war.
 
Heute
Bis auf die Villa Heinrich Brauns befinden sich die ehemaligen Wohnhäuser der Ärzte inzwischen in Privatbesitz. Die Schwesternwohnheime beherbergen heute hauptsächlich Verwaltungsabteilungen sowie externe Mieter, nur noch wenige Zimmer stehen für Mitarbeiter zur Miete zur Verfügung. Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich deutlich erhöht – rund 2.500 Beschäftigte aller Berufsgruppen sind heute am Standort Zwickau tätig. Die größte Gruppe mit rund 1.000 Mitarbeitern ist dabei nach wie vor der Pflege- und Funktionsdienst. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig und des Universitätsklinikums Jena mit unserer Medizinischen Berufsfachschule sowie dem Bildungszentrum übernimmt das HBK auch heute die Verantwortung für die Aus- und Weiterbildung des medizinischen und pflegerischen Nachwuchses.
 
Die Patienten
Damals
Zu Zeiten Heinrich Brauns unterteilte sich die Medizin in die beiden großen Bereiche Innere Abteilung sowie Chirurgie, hinzu kamen eine Frauenklinik sowie die Versorgung von Patienten im Krüppelheim sowie einem Isoliergebäude. Bei der Eröffnung 1921 standen zunächst 432 Betten für Patienten zur Verfügung, bis 1930 – mit der Eröffnung der Frauenklinik – steigerte sich die Bettenanzahl auf 778. Die damaligen Bettenhäuser waren strikt nach Frauen und Männer getrennt, was angesichts großer Bettensäle mit bis zu 20 Betten durchaus sinnvoll war. Noch bis in die 1990er Jahre hinein waren einzelne Fachdisziplinen, wie zum Beispiel die Orthopädie, Augenheilkunde und Neonatologie, dezentral und zum Teil ursprünglich als Privatkliniken geführt, im Stadtgebiet Zwickau angesiedelt.
Von 1895 bis 1937 etablierten sich auch fünf geburtshilfliche Privatkliniken in Zwickau, die einen Einzugsbereich vom westlichen Erzgebirge bis zum Vogtland bedienten. 1938 konnten so 2.687 Geburten in Zwickau gezählt werden. In der 1930 eröffneten Frauen- und Geburtsklinik am HBK, die damals 200 Betten vorhielt, wurden davon 1.587 Kinder im Jahr 1938 geboren. Zu „Spitzenzeiten“ der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, in den 1970er und 1980er Jahren, zählte die Klinik bis zu 252 Betten und über 2.500 Geburten jährlich.
 
Heute
Im Laufe der Jahre hat sich die Medizin derart spezialisiert, dass am Standort Zwickau heute 27 Kliniken, Institute und Fachabteilungen angesiedelt sind. Allein die Innere Medizin ist in sechs eigenständige Kliniken, die Chirurgie in sieben eigenständige Kliniken unterteilt. Mit der Augenheilkunde zog 1999 der letzte Außenbereich der Klinik auf das Gelände in Marienthal. In Summe stehen am Standort heute 829 Patientenbetten zur Verfügung – aufgeteilt auf überwiegend 1- und 2-Bettzimmer. Weit über 40.000 Patienten werden jährlich stationär in Marienthal behandelt.
Die Geburtshilfe hat sich besonders stark gewandelt – mit durchschnittlich rund 800 Geburten jährlich hat sich die Kapazität deutlich reduziert und es stehen 16 Betten zur Verfügung. Entgegen großer Bettensäle sind diese heute überwiegend als Einzelzimmer ausgelegt und erlauben so auch die Mitaufnahme des Partners.
 
Auf einen Blick: 100 Jahren HBK am Standort Marienthal

  • Heinrich Braun begann bereits 1911 mit seiner Planung für ein modernes Großkrankenhaus auf 30 ha Fläche in Waldnähe, damals noch außerhalb der Stadt Zwickau.
  • 1912 stimmte die sächsische Landesregierung dem Krankenhausbau zu und bewilligte 1914 dafür 2,7 Mio. Mark.
  • Aufgrund des 1. Weltkrieges ruhte der Bau von 1913 bis 1916.
  • Die Inbetriebnahme der ersten Bettenhäuser erfolgte schließlich am 1. Dezember 1921, weitere Gebäude folgten, bis 1930 mit der Eröffnung der Frauenklinik die Bauphase weitestgehend abgeschlossen war.
  • Ein halbes Jahr nach dem Tod Heinrich Brauns wurde am 29. Oktober 1934 das Staatliche Krankenstift umbenannt in Heinrich-Braun-Krankenhaus. Seither trägt es durchgängig den Namen seines Gründers im Titel.
  • Am 1. August 1991 wurde die Luftrettung in Marienthal stationiert und Christoph 46 ist seither mehr als 37.000 Einsätze geflogen.
  • 1992 erfolgte die Ernennung zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig und 2014 des Universitätsklinikums Jena – damit bilden wir den dringend benötigen Ärztenachwuchs aus.
  • 1999 zog mit der Augenheilkunde der letzte Fachbereich aus dem Stadtinneren nach Marienthal.
  • 2007 wechselte die Rechtsform vom Eigenbetrieb zur gemeinnützigen GmbH.
  • 2012 fusionierte das HBK mit dem Kreiskrankenhaus Kirchberg zur Heinrich-Braun-Klinikum gemeinnützige GmbH und ist damit in Trägerschaft der Stadt und des Landkreises Zwickau.
  • Seit 2000 wächst das HBK durch kontinuierliche Investitionen in Medizintechnik sowie Baumaßnahmen weiter zusammen, um die Bedingungen für Patienten und Mitarbeiter zu optimieren und das Klinikum zukunftsfähig aufzustellen.


Ansprechpartner

HBK-Unternehmenskommunikation