Cookies

Ihre Cookie-Einstellungen

Die von dieser Website genutzten Cookies ermöglichen den einwandfreien technischen Betrieb der Website. Darüber hinaus werden analytische Cookies zur Darstellung von Google-Standortkarten ausschließlich bei Benutzung dieser verwendet. Weitergehende Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Weiter zur Website

Blog des Heinrich-Braun-Klinikums

Kampf gegen das Übergewicht: Adipositas-Patiententag informierte über Krankheitsbild

13.03.2020

Der Adipositas-Patiententag der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie des Heinrich-Braun-Klinikums lockte am Samstag, dem 07. März 2020, rund 50 Besucher in den Bürgersaal im Zwickauer Rathaus. Gemeinsam mit dem Adipositas-Netzwerk Zwickau wurde über das Krankheitsbild umfassend informiert und der Behandlungsverlauf von dem ersten Schritt zur Adipositas-Sprechstunde bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten und Operationen erläutert. Besonders die Fotoausstellung des Grundschulprojektes „Ein Blick in die Brotbüchse – die Gesundheit unserer Kinder liegt in unseren Händen“ regte die Besucher zum Nachdenken an.

Vor offiziellem Beginn der Veranstaltung konnten sich die Besucher an den zahlreichen Infoständen der Kooperationspartner des Adipositas-Netzwerkes erste Anregungen und Informationen über Behandlungen, Ernährung und Hilfen bei Adipositas einholen. Dr. med. Freiherr von Feilitzsch, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am HBK, eröffnete gemeinsam mit Baubürgermeisterin Kathrin Köhler die 2-stündige Veranstaltung. In den Vorträgen stellten Ärzte und Experten die Ursachen, den Behandlungsverlauf und Therapiemaßnahmen, sowie Operationen bei einer krankhaften Adipositas vor. Nach den Vorträgen hatten die Besucher die Möglichkeit, das persönliche Gespräch mit den Ärzten und Experten aufzusuchen. „Mit der erneuten Auflage des Patiententages möchten wir Betroffene informieren, unterstützen und direkt mit Akteuren zusammenbringen. Zugleich soll mehr Verständnis in der Bevölkerung gegenüber dieser Erkrankung geschaffen werden, um einer Stigmatisierung von Menschen mit Adipositas entgegenzuwirken“, fasst Chefarzt Dr. med. Freiherr von Feilitzsch die Veranstaltung resümierend zusammen.

Corry Stitz, Leiterin der Selbsthilfegruppe-Adipositas Zwickau, teilte ihre persönlichen Erlebnisse mit der Krankheit und zeigte, wie ein operativer Eingriff ihr Leben positiv wandelte. „Vor dem Eingriff wurde ich persönlich wegen meines Körpergewichtes angegriffen, weshalb mein Selbstbewusstsein im Keller war“, so Stitz. Heute geht Sie unbeschwert durch die Stadt und muss sich keinen kritischen Blicken oder unangemessenen Kommentaren aussetzen. Besonders wichtig ist ihre Arbeit in der Selbsthilfegruppe für Betroffene und auch Angehörige. Sie gibt betroffenen Menschen Mut über ihre Krankheit zu sprechen und sich auszutauschen. Angehörigen, die meist den größten Einfluss auf den Betroffenen haben, gibt die 57-Jährige wichtige Tipps mit: „Wenn man grob auf den dicken Menschen zugeht und sagt, ‚ich hab dir schon hundertmal gesagt, statt abends zwei Schnitten zu essen, iss lieber einen Apfel‘, tut das weh, weil man ja auch Hunger hat“, erklärte die ehemalige Betroffene. „Man sollte die Patienten an die Hand nehmen und vorsichtig mit den Betroffenen umgehen. So sollte man stattdessen fragen, willst du nicht lieber weniger oder etwas anders essen – wir können auch gemeinsam einen Salat machen.“

Ausstellung des Grundschulprojektes „Ein Blick in die Brotbüchse – die Gesundheit unserer Kinder liegt in unseren Händen“
Im Foyer des Bürgersaals konnten Besucher die Fotoausstellung des Projektes „Ein Blick in die Brotbüchse – die Gesundheit unserer Kinder liegt in unseren Händen“ betrachten. Das Projekt läuft seit November 2019, wobei rund 100 Schüler und Schülerinnen der Grundschulen Bernsdorf und Heinrich-von-Kleist in Lichtenstein im Zusammenhang des Ernährungsunterrichtes am Projekt teilnahmen. Hierzu haben die Schüler Zeichnungen von dem Inhalt ihrer Brotbüchsen angefertigt. Ziel war es, die Kinder an das Thema gesunde Ernährung heranzuführen und sich mit Aspekten eines gesunden Lebensstils auseinanderzusetzen. Auch den Besuchern des Patiententages verdeutlichte dieses Projekt, welche unterschiedlichen Interpretationen von gesundem Essen in unserer Gesellschaft vorliegen und wie wichtig es ist, die Kinder so früh wie möglich mit dem Thema vertraut zu machen, um Ihnen eine gesunde Zukunft zu ermöglichen.

Über das Krankheitsbild
Adipositas ist eine Volkskrankheit. Die Zahl der Menschen mit krankhaftem Übergewicht hat in den vergangenen Jahren zugenommen – mit steigender Tendenz. Alleine in Sachsen sind es 16,8 % der Bevölkerung, die unter diesem Krankheitsbild leiden. Nach Angaben des Weißbuches Adipositas (2016) sind etwa ein Viertel aller Erwachsenen in Deutschland von der Erkrankung betroffen, ab einem Alter von 60 Jahren ist sogar mehr als ein Drittel als adipös zu bezeichnen. Anhand des Body-Mass-Index (BMI), der das Verhältnis zwischen dem Körpergewicht und der Körpergröße aufzeigt, grenzen Mediziner die Bedrohlichkeit des Übergewichtes ab. Beträgt der BMI mehr als 25, ist aber noch kleiner als 30, handelt es sich um Übergewicht – ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas. Steigt der BMI, erhöht sich nicht nur das Risiko, an Fettleibigkeit zu erkranken, auch Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen oder Depressionen können vermehrt auftreten. Die Ursachen für Übergewicht und Adipositas sind vielfältig: Der persönliche Lebensstil, also die Ernährung und die Bewegung, spielen genauso eine große Rolle wie auch psychische Faktoren, die Auslöser sein können, um bestimmte Essgewohnheiten herbeizuführen.
 


Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation, Telefon: 0375 51-2470