Es existieren derzeit keine Vorsorgeprogramme wie sie bei anderen Krebsarten durch die gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden. Von daher ist es wichtig, aufmerksam auf seinen Körper zu achten und bei entsprechenden Symptomen seinen Arzt aufzusuchen. Dies gilt vor allem dann, wenn ein erhöhtes Risiko besteht, an Lungenkrebs zu erkranken.
Zu den Risikofaktoren Nummer 1 gehört das Rauchen. Rund 85 Prozent der Betroffenen die an Lungenkrebs sterben, sind tatsächlich Raucher. Dabei steigt das Risiko an dieser Krebsart zu erkranken, je:
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mehr Zigaretten pro Tag geraucht werden
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früher mit dem Rauchen begonnen wird
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länger geraucht wird
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stärker inhaliert wird
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stärker die Zigaretten sind bzw. wenn filterlose Zigaretten geraucht werden
Das geringste Risiko an Lungenkrebs zu erkranken haben Menschen, die nie geraucht haben. Aufhören lohnt sich – Wenn Sie das Rauchen einstellen, nimmt das Risiko zu erkranken ab, je länger Sie nicht geraucht haben. Nach fünf Jahren ist es schon um 60 Prozent gesunken.
Zudem gehören zur Risikogruppe Personen, die beruflich mit krebserregenden Substanzen arbeiten, familiär vorbelastet sind oder früher bereits eine Lungenerkrankung hatten.
Die Alarmsignale, die der Körper zu Beginn einer Lungenkrebserkrankung sendet, sind meist allgemein und unspezifisch und können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Ein frühzeitiger Besuch beim Arzt kann Klarheit schaffen. Zu den Alarmsignalen zählen unter anderem:
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anhaltender Husten
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ein lang bestehender Raucherhusten der sich plötzlich ändert
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Atemnot
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Schmerzen im Brustkorb
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Bluthusten
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ungewollte Gewichtsabnahme
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allgemeine Abnahme der Leistungsfähigkeit
Sollte der Verdacht auf einen Lungenkrebs bestehen, werden zum Teil umfangreiche Untersuchungen notwendig. Zum einen muss die Diagnose und der spezielle Gewebetyp gesichert werden. Zum anderen ist es notwendig, die Ausdehnung des Tumors und etwaiger Streuherde zu erfassen.
Die Behandlung von Lungenkrebs lässt sich nur dann sinnvoll planen, wenn vorher genau festgestellt werden kann, wo der Tumor sitzt, aus welchen Zellen er besteht, welche Größe er hat und ob bereits Metastasen gestreut wurden.
An diagnostischen Methoden kommen bildgebende Verfahren wie Röntgenuntersuchung, Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) zum Einsatz. In speziellen Situationen kann auch eine PET-CT (Kombination aus Positronen-Emissionstomographie und Computertomographie) notwendig werden. Mit diesen Methoden kann die Tumorausdehnung und damit das Tumorstadium erfasst werden.
Eine wesentliche Bedeutung kommt auch der Lungenspiegelung (Bronchoskopie) zu. Dabei wird unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose ein biegsamer Schlauch über die Nase und die Luftröhre bis in die Bronchien geschoben, um die Schleimhäute betrachten zu können. Bronchoskopisch kann zudem eine Gewebeentnahme (Biopsie) erfolgen. Das Gewebe wird anschließend von einem Pathologen histologisch untersucht. Diese Methode hilft bei 80% der Lungenkrebse, diesen zweifelsfrei festzustellen.
Notwendig für die Therapieplanung, insbesondere wenn eine Operation vorgesehen ist, ist die Kenntnis des Leistungsvermögens der Atemwege. Es werden Lungenfunktionstest sowohl unter Ruhebedingungen als auch unter Belastungssituationen durchgeführt, um festzustellen, ob Teile oder ein ganzer Flügel der Lunge entfernt werden können.
Lungenkrebs wird in Tumorstadien von Stadium 0 (ganz frühzeitige Erkrankung) bis Stadium IV (fortgeschrittene Erkrankung mit Streuherden – Metastasen in andere Organe) eingeteilt. Zudem erfolgt heute die Einteilung nach T-N-M-Kriterien. Das „T“ steht dabei für die Größe und Ausdehnung des Ausgangstumors. Das „N“ beschreibt die Zahl und Lokalisation von tumorbefallenen Lymphknotenstationen (N: latein für nodus = Knoten). Das „M“ steht für Metastasen in andere Organe.
Für die Therapieplanung ist die genaue Kenntnis des Gewebetyps (Histologie) des Lungenkrebses notwendig, insbesondere da mit zunehmendem Kenntnisstand und Forschungen die Therapien individuell an den jeweiligen Tumortyp angepasst werden können. Man unterscheidet dabei kleinzellige von nicht-kleinzelligen Tumoren. Beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs hat sich die Abgrenzung von so genannten Plattenepithelkarzinomen zu nicht-Plattenepithelkarzinomen als sinnvoll erwiesen. Bei letzteren sind am häufigsten Adenokarzinome und großzellige Tumore anzutreffen.
Die Festlegung des für den Patienten individuell günstigsten Therapieschemas erfolgt ausnahmslos im Rahmen einer Tumorkonferenz mit einem interdisziplinärem Ärzteteam.